Drifter unter sich

»London Nights – Unmade Beds«. Dieses Portrait einer lost generation ist ein echter Berlin-Film, nur spielt er in London. Das Umherdriften, das Gefühl, keine Entscheidungen treffen zu wollen und auch gar nicht zu können, das alles wird normalerweise als typisch für Berlin betrachtet. London ist schließlich viel zu teuer, um in der Stadt auch ohne Geld überleben zu können. Doch »London Nights« spielt in der Squatter­szene, alle sind neben dem Nichtstun auch noch schrecklich kreativ, machen was mit Film oder Musik und kommen damit schon einigermaßen über die Runden. Der kleine Indiefilm mit tollem Soundtrack verknüpft die Schicksale mehrer Suchender, ist wunderbar poetisch und hat eine Liebesgeschichte zu bieten, die zum Rührendsten gehört, was man diesbezüglich seit langem im Kino sehen konnte. »London Nights« ist ein neues »Generation X« oder »Reality Bites«, nur mit noch besserer Musik.   AHA