Triff den Trottelstar!

Die deutsche B-, C-, D- und so weiter-Prominenz darf sich freuen: In den USA wurde gerade ein Reality Soap-Format gestartet, das der Spezies der Wegen-eigentlich-nix-Berühmtheiten auf Jahre hinaus Beschäftigung und natürlich vor allem Fernsehauftritte verschaffen könnte.
Das Konzept der Serie »H8rs« (sprich: Haters) ist ganz einfach: Ein leidlich bekannter Star trifft auf jemanden, der ihn nicht ausstehen kann. Dieser Jemand war zuvor von einem Freund oder einer Freundin in eine Falle gelockt, also in eine Situation gebracht worden, in der ausführliches Lästern über den Promi unausweichlich war. Und wird kurz darauf vom wütenden Gesprächsthema mit den heimlich gefilmten Aussagen konfrontiert. Weil das allein noch nicht die Sendezeit füllt – zumal es sich in aller Regel nicht um wirklichen Hass, sondern bloß um im Kern richtige Bemerkungen wie »nervt«, »kann nicht einmal schauspielern«, »wirkt immer total aufgesetzt« handelt – ziehen Celebrity und Opfer anschließend gemeinsam los. Der oder die leidlich Prominente darf nämlich rund einen halben Tag alles daran setzen zu zeigen, wie er oder sie wirklich ist, also endlos über Wohltätigkeitsprojekte labern, Mama und Papa als Zeugen dafür heranziehen, dass er oder sie ein total netter Mensch ist, Einblicke ins selbstverständlich vollkommen ungestellte Privatleben geben, kurz: sich selbst vermarkten. Im Idealfall soll aus dem Nichtausstehenkönner daraufhin natürlich ein treuer Fan werden. Und weil das Konzept »Quengelige Möchtegern-Megapromis überfallen hinterrücks Leute, die eigentlich lieber ihre Ruhe vor ihnen haben wollen« hinreichend dusselig ist, ist es sehr wahrscheinlich, dass es bald auch in Deutschland übernommen wird – als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für alle, die nicht einmal mehr in Talkshows eingeladen werden.