Was sich in Berlin in Parks alles finden lässt

Python im Park

Kolumne übers Spazierengehen. In Berlin lassen sich allerlei kuriose Dinge finden.

Berlin ist ein Ort, auf dessen Straßen sich so manche Kuriositäten abspielen. Dabei gehen das ein oder andere Mal auch Dinge verloren oder verschwinden ganz. Manche werden allerdings auch wiedergefunden. Allein in diesem Frühjahr ließen sich der Tagespresse mitunter reißerische Schlagzeilen zu verschiedenen skurrilen Fundstücken entnehmen, die einmal mehr der Hauptstadt das Potential zur Hochburg der Gewalt, der Gefahr und des Grotesken attestierten. In Erinnerung geblieben ist der Löwe, der den südlichen Stadtrand unsicher machte. Nach viel Aufregung, Spekulationen und Großeinsätzen entpuppte sich dieser allerdings als ordinäres Wildschwein. Unspektakulärer hätte es dann auch nicht enden können.

Ein weiteres Großaufgebot der Berliner Polizei suchte Ende Februar nach einem Körper, dem ein Oberschenkel abgetrennt worden war. Zuvor war das tätowierte menschliche Körperteil im Volkspark Friedrichshain gefunden worden. Anscheinend vermisste niemand den Schenkel, zumindest ging kein Anruf beim Fundbüro ein: »Hallo. Wurde bei Ihnen ein halbes Bein abgegeben?«

Wegen der horrenden Mieten und des fehlenden Wohnraums musste die Mensch-Tier-WG sicher eng zusammenrücken.

Mindestens genauso überrascht wie beim Fund eines abgetrennten Oberschenkels muss die Person gewesen sein, die im selben Monat eine tote Schlange in der Hasenheide entdeckte. Dass es sich um kein gewöhnliches Reptil handelt, war schnell klar, die Körperlänge betrug betrug ganze vier Meter. Es stellte sich kurze Zeit später heraus, dass die wohl illegal gehaltene Python an einer Blutvergiftung starb und dann auf der Grünanlage abgelegt wurde.

Fragt sich nur, in welchem Privathaushalt die Würgeschlange vor ihrer unorthodoxen Beisetzung verweilte. Wegen der horrenden Mieten und des fehlenden Wohnraums musste die Mensch-Tier-WG sicher eng zusammenrücken.

Ein in die Jahre gekommenes Fundstück ganz anderer Art wurde ebenfalls im Februar ausfindig gemacht. Die jahrelang untergetauchte ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette wurde in eine Kreuzberger Wohnung in Gewahrsam genommen. Noch nicht einmal Capoeira tänzelnde Rentnerinnen haben vor der Berliner Polizei ihre Ruhe.

Inzwischen kam heraus, dass in der Wohnung sage und schreibe 140.000 Euro sichergestellt wurden. Was jetzt wohl mit dem Geld geschieht? Wie wäre es mit einer Spende ans Berliner Tuntenhaus, das gerade um seine Existenz bangen muss? So könnte man dazu beitragen, dass diese besondere Berliner Instanz nicht von der Bildfläche verschwindet.