Techno-Trecking

Tunnelblick. Wenn die griechischen Linken sich nicht gerade in ihrem Wohnzimmer Exarchia vergnügen, frönen auch sie der elektronischen Musik. Illegale Techno-Partys an ausgefallenen Orten sind keine Seltenheit. Auf einem pittoresken Hügel außerhalb der Stadt finden regelmäßig illegale Raves statt. Mit einer der letzten U-Bahnen des Samstags fahren wir an den bergigen Stadtrand von Athen. Nach einem 40minütigen Fußmarsch endet die Straße und wird zu einem holprigen, unbeleuchteten Feldweg. Nach weiteren 20 Minuten Aufstieg erreichen wir eine kleine Lichtung, an der der Eingang zu einem stillgelegten Autobahntunnel liegt. Aus dem düsteren Tunnel wummern markante Bässe: Hardcore-Techno. Der Untergrund des Tunnels ist bedeckt mit Steinen und Geröll. Vom Eingang aus erkennt man nur schemenhafte Umrisse tanzender Menschen und ein fahles Neonlicht am höchsten Punkt des ansteigenden Tunnelganges. Der Eintritt ist kostenlos, Getränke und Drogen werden selbst mitgebracht. Kommerz hat hier keinen Platz.   JH