Schröder für Kinderknäste

Nun hat es auch Gerhard Schröder erkannt: Minderjährige Straftäter müssen weggesperrt werden, am besten in geschlossene Heime. Alternative Erziehungsmethoden, wie etwa die betreute Fahrt eines straffällig gewordenen Jungen nach Argentinien, hält Pädagoge Schröder für uneffektiv und falsch. Dabei hatte seine Parteikollegin und Hamburger Justizsenatorin Lore-Marie Peschel-Gutzeit nur wenigeTage vorher wissen lassen, die meisten Bundesländer würden aus gutem Grund auf geschlossene Heime verzichten. Grund genug für den CDU-Politiker Herbert Helmrich, Schröder Konsequenzlosigkeit vorzuwerfen. Nur wo CDU oder CSU die Posten der Justizminister besetzten, würden auch wirklich Strafanstalten gebaut. Glaubt man der Schweriner SPD-Kultusministerin, Regine Marquardt, wird sich daran bald etwas ändern: Die Sozialdemokratin kündigte vergangene Woche an, noch in diesem Sommer Plätze in geschlossenen Heimen für minderjährige Straftäter zu schaffen. Wenige Tage vorher hatte sie noch erklärt, für solche Anstalten gebe es in Mecklenburg-Vorpommern keinen Bedarf. Schließlich beschränke sich der Bedarf im gesamten Bundesland auf nur etwa 20 Jugendliche.