Wo waren Sie, als das Sparwasser-Tor fiel?

Hans-Georg "Katsche" Schwarzenbeck betreibt einen Kiosk in München

Da war ich nicht mehr auf dem Platz. In der Halbzeit war ich wegen einer Verletzung ausgewechselt worden, ich konnte einfach nicht mehr weitermachen. Für mich mußte daraufhin der Höttges gegen den Sparwasser spielen, kurz darauf fiel dann das Tor. Ich habe von der Ersatzbank aus zusehen müssen und mich geärgert, nicht nur über den Treffer von Sparwasser, sondern das ganze Spiel über. Wir waren so schlecht, daß wir beinahe zu Recht verloren haben, was heißt beinahe, eigentlich war das schon eine völlig berechtigte Niederlage.

Und ich mußte dasitzen und konnte nichts tun. Zuschauen zu müssen ist für einen Spieler mit das Schlimmste, was ihm passieren kann, und ich war es nicht gewohnt, auf der Bank zu sitzen, in meinem Verein nicht und auch nicht in der Nationalmannschaft.

Man möchte, und das geht wohl allen Spielern so, natürlich immer mitmachen und dabeisein - dabei ist es noch einmal anders, wenn man nicht verletzt ist, sondern einfach so nicht aufgestellt wird. Zu wissen, daß man spielen könnte, es aber nicht darf, das ist wirklich hart.

Ob wir danach mit den DDR-Spielern unsere Trikots getauscht haben, weiß ich nicht mehr so genau. Nach dem Abpfiff auf dem Spielfeld haben wir es jedenfalls nicht getan, wenn überhaupt, dann erst später, in der Kabine - das war ja das erste Spiel zwischen der Bundesrepublik und der DDR, da war man halt sehr vorsichtig. Ich selbst besitze jedenfalls kein DDR-Trikot.