"Den Lastenausgleich schreiben wir nicht ab" - nicht um einen Finanzausgleich zwischen finanziell besser und schlechter gestellten EU-Staaten ging es dem deutschen Innenminister Otto Schily Ende vergangener Woche, sondern um "Belastungen" durch Flüchtlinge. Zusammen mit seinem französischen Amtskollegen Jean-Pierre Chevènement präsentierte Schily beim Treffen der EU-Innenminister eine "deutsch-französische Initiative zur Asyl- und Einwanderungspolitik". Mit dem "Asyl-Shopping" - der "Auswahl des Aufnahmelandes mit den besten Leistungen" durch Flüchtlinge - müsse nun Schluß gemacht werden, erklärte Schily. Dafür habe man bereits die Unterstützung von Großbritannien, Spanien und Italien gewonnen. Beim nächsten EU-Gipfel im Oktober soll die deutsch-französische Initiative nach den Wünschen von Schily und Chevènement "eine wesentliche Rolle spielen".
