Kampf um Krsko

Slowenien will in die Europäische Union, und die Chancen des südosteuropäischen Landes dafür stehen nicht schlecht. Zu einem Hindernis auf dem Weg in den Westen droht jetzt jedoch das slowenische Atomkraftwerk Krsko zu werden. Das AKW ist ein alter Streitpunkt zwischen der Regierung in Ljubljana und der aus dem Nachbarland Österreich. Dort läuft zur Zeit der Wahlkampf, und was liegt da näher, als die Sicherheit des AKWs Krsko zum Thema zu machen? In Wien wird nun immer wieder angedeutet, die EU-Beitrittswünsche Sloweniens, aber auch die der Tschechischen Republik und der Slowakei, mit der Atomkraftfrage zu verbinden. Die Slowenen reagieren verärgert und verweisen darauf, daß das Atomkraftwerk Krsko "schlüsselfertig" von der US-Firma Westinghouse geliefert wurde und den US-Sicherheitsstandards entspreche. Österreichs Bundeskanzler Viktor Klima und seinen Außenminister Wolfgang Schüssel interessiert das weniger. Sie bestehen auf einer "Intensivierung der energiewirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Slowenien mit dem Ziel einer raschen Schließung Krskos".