Das sei "eine Vereinfachung", noch dazu "historisch verkürzt", urteilte die spanische Volkspartei Partido Popular (PP) und enthielt sich, als letzte Woche das spanische Parlament für eine Verurteilung des Franco-Putsches von 1936 stimmte. Anläßlich des 60. Jahrestages des Bürgerkriegsendes bezeichnete das Parlament den Staatsstreich durch General Francisco Franco als einen "faschistischen Militärputsch" und betonte die Notwendigkeit zu einer symbolträchtigen Erklärung. 24 Jahre nach Francos Tod hat sich damit zum ersten Mal eine spanische Institution zu einer eindeutigen Stellungnahme gegen dessen gewaltsame Machtübernahme entschließen können. Der regierenden PP, in der sich auch heute noch viele alte Franco-Anhänger und noch mehr Angehörige von Franco-Anhängern tummeln, war die Erklärung wohl ein wenig zu eindeutig. Ihr Alternativentwurf für die Abstimmung, in dem der Putsch nicht erwähnt wird, fand jedoch keine Mehrheit im spanischen Unterhaus.
