Windsor in Wartestellung

Beinahe hätte es geklappt. Aber eben nur beinahe, denn am Ende zog die grüne Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer doch noch die Notbremse. Nun müssen die Gen-Technokraten des Biotech-Konzerns Novartis weiter auf den flächendeckenden Anbau von Genmais warten. Dabei hatte das Landwirtschaftsministerium noch vergangene Woche den »Bt-Mais 176«, auch Windsor genannt, als eigene Sorte anerkennen wollen. Die Folgen: Die Risiken der Pflanze, die durch Genmanipulation selbstständig Giftstoffe gegen das weit verbreitete Schadinsekt Maiszügler entwickelt hätte, sollen nun genauer untersucht werden. Schließlich ist nach Angaben des Freiburger Öko-Instituts unklar, ob die durch die genetische Veränderung eingebaute Antibiotika-Resistenz negative Folgen für die Behandlung von Krankheiten bei Menschen haben wird. Vorübergehend muss sich also Novartis noch gedulden. Dabei hatte man sich dort schon auf den doppelten Profit gefreut: Ist Windsor doch unempfindlich gegen ein Unkrautvernichtungsmittel, das der Biotech-Konzern selbst herstellt.