Eine Online-Datenbank gibt einen Überblick über rechtsextremen Terrorismus in Deutschland

Der Terror steht rechts

Seit der Selbstenttarnung des NSU im Jahr 2011 ist der rechtsextreme Terrorismus in Deutschland vielfältiger geworden. Das zeigt eine neue Datenbank des Think Tanks Cemas.

Terrorismus – das war ein Phänomen, das bis zur Selbstenttarnung des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) 2011 im öffentlichen Bewusstsein zunächst vor allem mit Linksradikalen und später mit Islamisten verbunden war. Der Terrorismus von rechts bekam lange nur wenig wissenschaftliche und publizistische Aufmerksamkeit – obwohl es natürlich schon immer entsprechende Gruppen und Anschläge gegeben hatte, zum Beispiel das Oktoberfestattentat 1980 oder die Brandanschläge in Mölln und Solingen in den frühen neunziger Jahren.

Für die Zeit nach 2011 versucht nun das Center für Monitoring, Analyse und Strategie (Cemas), rechten Terrorismus zu dokumentieren. Cemas war während der Covid-19-Pandemie durch die kritische Auseinandersetzung mit Verschwörungstheorien bekannt geworden.

Schon seit längerem beschäftigt sich der Think Tank im Rahmen des Projektes »Digital Seismograph: Monitoring Terrorism« mit aktuellen Entwicklungen im Bereich des rechten Terrorismus, schwerpunktmäßig mit Blick auf dessen internationale Vernetzungen. Untersucht wurde bisher zum Beispiel der militante Akzelerationismus, der durch Anschläge gesellschaftliche Widersprüche verschärfen und Zerfallsprozesse in demokratischen Gesellschaften beschleunigen will – das prominenteste Beispiel dafür ist die aus den USA stammende »Atomwaffen Division«, die auch in Deutschland aktiv war.

»Als wir uns über die Geschichte des deutschen Rechtsterrorismus informieren wollten, haben wir gemerkt, es gibt für so was keine Datenbank, und beschlossen, es dann halt selbst zu machen.« Miro Dittrich, Cemas

Noch kein Abonnement?

Um diesen Inhalt zu lesen, wird ein Online-Abo benötigt::