Deutsches Haus

Die Berliner Pflegefirma Renafan lehnte die Bewerbung des gebürtigen Guineers Alsény Touré wegen seiner Hautfarbe ab. Das berichtete die taz am 29. Juni. Der ausgebildete Pflegehelfer hatte sich auf eine ausgeschriebene Stelle beworben. Eine Mitarbeiterin von Renafan fragte ihn am Telefon nach seiner Hautfarbe. »Der Job steht für Dunkelhäutige nicht zur Ver­fügung«, habe sie ihm erklärt, sagte Touré der taz. Renafan begründete die Ablehnung mit den Wünschen der zu pflegenden Dame, für welche die Stelle ausgeschrieben war. Diese lehne »den Ein­satz von männlichen farbigen Pflegern« ab. Gegenüber dem von Touré eingeschalteten Berliner Antidiskriminierungsbüro gab Renafan an, Touré habe sich in dem Telefonat respektlos gegenüber den Patienten gezeigt. In der Nacht zum 29. Juni sprühten Unbekannte ein Hakenkreuz an das Geburtshaus von Heinrich Stahl im Berliner Stadtteil Neukölln. An dem Haus ist eine Gedenktafel für den ehemaligen Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Berlin angebracht, der von den Nationalsozialisten ermordet wurde. Wie der WDR am 28. Juni berichtete, soll der aus der Mongolei stammende Tumur Chalkajav trotz seiner psychischen Erkrankung aus Versmold (Nord­rhein-Westfalen) abgeschoben werden. Der externe Gutachter Eckhard Ahlert schrieb den seit sechs Jahren in Deutschland Lebenden gesund, obwohl das örtliche Gesundheitsamt dessen Erkrankung mehrfach bestätigt hatte. Der WDR berich­tete, dass Ahlert des Öfteren von Ausländerbehörden in Nordrhein-Westfalen bei Abschiebefällen engagiert werde und »bun­desweit Ausländerbehörden mit hand­­verlesenen Ärzten« kooperierten, die den Behörden Unterstützung anböten. Auf dem Gelände der geplanten Moschee in Berlin-Heinersdorf brachten Unbekan­nte in der Nacht zum 25. Juni eine Flagge des deutschen Kaiserreichs an und ein Pla­kat mit der Aufschrift: »Keine Terrorzellen in Deutschland«. Zwei 20 und 30 Jahre alte Männer griffen am Abend des 24. Ju­ni auf dem Bahnhof in Grimmen (Mecklenburg-Vorpommern) einen türkischstämmigen Asylbewerber an. Die Männer beschimpften den 29jährigen, der auf einen Zug wartete, mit rassistischen Parolen und schlugen auf ihn ein. Dabei erlitt er leichte Verletzungen im Gesicht. Die Täter konnten kurz darauf gefasst werden. Ein 61jähriger beleidigte am 23. Juni in Berlin-Neukölln von seinem Balkon aus einen Nigerianer mit rassistischen Sprüchen und bewarf ihn mit zwei leeren Bierflaschen, die den Mann jedoch verfehlten. Die Split­ter der Flaschen verletzten ein in der Nähe spielendes Kind am Fuß. Gegen den 61jährigen wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung und gefährlicher Körperverletzung eingeleitet. In der Nacht zum 23. Juni brannte eine Döner-Imbissbude in Ortrand (Brandenburg) aus. Wie die Lausitzer Rundschau berichtete, geht die Polizei von Brandstiftung aus und »ermittelt in alle Richtungen«. Ein ausländerfeindlicher Hintergrund wird nicht ausgeschlos­sen.

teo