Eier und Tränengas

Island. Ein radikaler regime change ist es nicht, doch erstmals stürzte eine Regierung wegen der Folgen der Finanzkrise. Seit Mo­naten wurde protestiert, in der vergangenen Woche setzte die Polizei zum ersten Mal seit 1949 Tränengas ein, der konservative Premierminister Geir Haarde wurde beim Verlassen des Parlaments mit Eiern beworfen. Am Montag gab Haarde auf. Die linken Parteien sollen nun mit einem Minderheitskabinett regieren, bis am 9. Mai ein neues Parlament gewählt wird. Der Zusammen­bruch des isländischen Bankensektors führte zu Entlassungen, die Inflationsrate stieg auf 17 Prozent, und Island musste beim IWF einen Kredit aufnehmen.   js