Knalltütenkram

Es ist nicht anguckbar. Nichts davon. Weder die – vermutlich – unterhaltsam sein wollende schauderhaft anstrengende Sendungsbegleiterin Cindy aus Marzahn, noch der espritleere Moderator, dessen Namen nachzuschauen jetzt einfach viel zu viel Mühe machen würde, und schon gar nicht das, was diese Promis da derzeit im BB-Container treiben. Dass der und die Dingens mittlerweile als Erste vom Publikum rausgewählt wurden, macht die Sache weder besser noch schlechter, weil da ja noch jede Menge Leute sehr wohl auf den Sofas der Reality Soap herumsitzen und Sachen tun, die so umfassend egal (im besten Fall) oder so hochgradig peinlich (im schlechten, also dem Regelfall) sind, dass schon kurzes Kontrolleinschalten, ob die Sendung nicht vielleicht doch ganz plötzlich abgesetzt wurde, sehr, sehr müde macht. Und deswegen kann man das Ganze genauso gut auch gleich lassen und irgendwas anderes tun.
Diner Life spielen zum Beispiel, ein Koch­game, bei dem es darum geht, Gerichte zuzubereiten, das Restaurant sauber zu halten und hübsche Einrichtungsgegenstände zu erwerben, was, zugegeben, nicht wirklich spannend klingt und es eigentlich auch gar nicht ist, aber wenigstens erfährt man nicht plötzlich Details über das Sexleben ehemaliger Rechtspoltiker oder Einzelheiten darüber, was vor langer, langer Zeit kurzfristig bekannte Schlagerstars, ehemalige Mitwirkende der Sendung »Bachelor« und aktuell allenfalls mäßig bekannte Pornodarstellerinnen zu den großen Themen der Zeit zu sagen haben. Schon gar nicht muss man sich anhören, was irgendwer namens Cindy und dieser Moderator für Spitzengags halten.
Und während man bei Diner Life abstruse Aufgaben erledigt, kann man immerhin sicher sein: Es gibt Menschen, die ihre Zeit mit weit knalltütigerem Kram vertrödeln.