Großes Elend

Was macht dieses RTL eigentlich, wenn es grad kein Dschungelcamp veranstaltet, also nachmittags? Es sendet Fälle, konkret Verdachts- und Betrugsfälle, und die gehen so: Herr Dingens hat sich in eine andere Frau verliebt, was Frau Dingens sehr unglücklich macht, weswegen sie zu trinken angefangen hat. Das ist natürlich für die Dingens-Kinder sehr traurig. Und so bemerken sie nicht, dass die Neue finstere Absichten hat (wie eigentlich immer, aber da sie offenkundig kein RTL-Nachmittagsprogramm gucken, sind sie natürlich auch nicht vorgewarnt). Nach einigem Hin und Her hat sich Herr Dingens jedenfalls entschlossen, das gemeinsame Haus zu verkaufen, obwohl Frau Dingens, die mittlerweile aufgehört hat zu trinken, noch darin wohnt und ihr eigentlich die Hälfte gehört. Und dann passiert es: Die Polizei kommt bei Frau Dingens vorbei und macht einen Alkoholtest, der positiv ausfällt, so dass die Kinder sich fast von ihr lossagen – wäre da nicht Ermittler Dingens, der im furiosen Finale feststellt, dass die Neue Frau Dingens heimlich Alkohol in irgendein Medikament oder so getan hat, woraufhin Herr Dingens endlich feststellt, dass die Neue im Grunde nur sein Haus wollte und zu seiner Frau zurückkehrt.
Und so geht das Nachmittag für Nachmittag, irgendein Dingens wird übel hereingelegt (sehr toll auch eine Episode, in der eine Frau mit zwielichtigem Lebenswandel einen braven Familienvater mit einem untergeschobenen Kind hereinlegt, der aber zum Glück nach längerer Amnesie sein Gedächtnis zurückerlangt und seiner Familie alles erklären kann) und das Elend ist groß, bis die tapferen Ermittler das Familienglück wiederherstellen. Und dann liegen sich alle in den Armen und es wird ein bisschen geweint und die jeweils böse Person verhaftet. Schön ist das nicht.