Trotz des Verbots im Jahr 2020 soll die Nazi-Gruppe Combat 18 weiter aktiv gewesen sein, vier ihrer Kader stehen deshalb vor Gericht. Viel spricht dafür, dass sie zu einem größeren rechtsterroristischen Netzwerk gehören.
Das Bundeskriminalamt will seine Kapazitäten zur Verfolgung rechtsextremer Kriminalität ausbauen, unter anderem mit Verweis auf den Mord an Walter Lübcke. Verschiedene Parteien fordern wegen der Tat ein Verbot der Nazi-Gruppe Combat 18.
Der Verfassungsschutz spielt die Gefahr des rechten Terrors bewusst herunter, sagt die Juristin Antonia von der Behrens. Dabei habe der Geheimdienst die rechtsextremen Gruppen selbst mitaufgebaut.
Stephan E., der Tatverdächtige im Mordfall Lübcke, gehörte zur Generation Rostock und Hoyerswerda. Dass er in den vergangenen Jahren unaufällig lebte, besagt wenig.
Beim lange überfälligen Verbot von »Combat 18« hat das Bundesinnenministerium sich so ungeschickt angestellt, dass es dem rechtsterroristischen Milieu kaum geschadet haben dürfte.
Das Bundesinnenministerium hat »Combat 18« verboten. Der mutmaßliche Mörder Walter Lübckes soll an einem Treffen der militanten Neonazigruppe teilgenommen haben. Mittlerweile bestreitet er, den Kasseler Regierungspräsidenten erschossen zu haben.
Rechtsextremismus wurde in Hessen stets kleingeredet – wohl auch weil die Übergänge zwischen konservativem Bürgertum und der extremen Rechten lange fließend waren.