Lesbisch in Hollywood

Obwohl noch niemand weiß, ob der am 12. Juni in den USA anlaufende Film "Six Days, Seven Nights" ein Flop oder ein Kassenschlager wird oder auf mittlere Resonanz stoßen wird, steht für die Spießer der Branche jetzt schon fest, welchen Fehler die Produktionsfirma gemacht hat. Floppt die Produktion, liegt es nicht an Harrison Ford, der zum xten Mal den charmanten Macho gibt, nicht an der klebrigen Liebesgeschichte, und auch nicht an der Schauspielerin Anne Heche, sondern an deren Privatleben. Anne Heche, Freundin der gerade von ABC geschaßten Serienheldin Ellen DeGeneres (Jungle World, Nr. 19/98), hatte kurz vor ihrem Selbst-Outing, den Vertrag für "Six Days, Seven Nights" abgeschlossen. Seit Heche mit DeGeneres zusammenlebt, bleiben die Rollenangebote aus. "Schauspieler schauspielern", sagte Heche gegenüber der New York Times: "Ich will dahin zurück. Das ist mein Job, das ist es, was ich tun will."

Ihre Freundin Ellen DeGeneres war im vergangenen Jahr in die Schlagzeilen geraten, als sie - im privaten Leben und in ihrer TV-Serie "Ellen" - offen lesbisch wurde. 36,5 Millionen Zuschauer sahen die Folge am 30. April vergangenen Jahres, in der sie sich als Lesbe bekannte. Im deutschen Fernsehen lief die Outing-Folge, eigentlich Auftakt einer ganzen Outing-Staffel, letzte Woche auf RTL. Jetzt übernimmt eine Familie den Sendeplatz: "Der Hogan-Clan".