Togos neuer Präsident ist der alte

So einfach kann's gehen: Nach der Auszählung von knapp zwei Dritteln aller Stimmen bei der Präsidentschaftswahl in Togo stellte die offizielle Wahlkommission Mitte vergangener Woche kurzerhand ihre Arbeit ein. Und der Innenminister, General Seyi Mémène, erklärte nur einen Tag später den alten Präsidenten Gnassingbe Eyadama auch zum neuen Staatschef. Er habe 52,1 Prozent der Stimmen erreicht, was einen zweiten Wahlgang überflüssig mache, hieß es aus der Hauptstadt Lomé. Dort, in der Oppositionshochburg Togos, hatten zuvor Soldaten die noch laufende Stimmenauszählung behindert, da nach Angaben der Wahlkommission Oppositionschef Gilchrist Olympio, Kandidat der Union der Kräfte für den Wandel (UFC), zu dieser Zeit vorne lag.

Eyadama regiert seit nunmehr 21 Jahren den westafrikanischen Kleinstaat. 1967 putschte er sich an die Macht, die Einführung eines Mehrparteiensystems Anfang der neunziger Jahre überstand er ohne größere Schwierigkeiten - die Opposition boykottierte wegen des mehrmaligen Einsatzes von Soldaten bei Demonstrationen und Streiks die Wahlen (Jungle World, Nr. 22/98).