Rebellen gegen die Menschlichkeit

Die Truppen des einstigen kongolesisch-zairischen Rebellenführers und heutigen Präsidenten Kongos, Laurent Kabila, sollen für die Massaker an ruandischen Hutu-Flüchtlingen verantwortlich sein. Diesen Vorwurf gegen Kabilas Truppen erhob die Untersuchungskommision der Vereinten Nationen (UN) in ihrem am 30. Juni veröffentlichten Bericht. Die Soldaten Kabilas sollen im November 1996 und Mai 1997 Hutu-Flüchtlinge im Nordwesten des damaligen Zaire systematisch verfolgt und getötet haben. Die UN-Untersuchungskommission prüft noch, ob es geplant war, die Flüchtlinge umzubringen. Bodenproben ergaben die Existenz von Massengräbern. Die Streitkräfte der Alliance des Forces Démocratiques pour la Libération de Congo-Za•re gruben aber offenbar kurz vor dem Eintreffen der UN-Kommission die Toten aus und schafften sie beiseite. Als "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" bezeichnet der UN-Bericht außerdem die Tatsache, daß viele Flüchtlinge in unwirtliche Regionen getrieben und von der Versorgung abgeschnitten wurden.