Artenschutz in Slowenien

Was ist nur geschehen, wenn die FAZ eine Offerte der slowenischen Regierung als "revolutionär" abfeiert? Fusioniert etwa die slowenische Nationalbank mit der Deutschen Bank? Wird die Landeswährung auf D-Mark umgestellt? Oder Hans-Dietrich Genscher der höchste slowenische Orden verliehen?

Ganz falsch: Zwischen dem slowenischen und dem österreichischen Außenministerium wurde vergangene Woche lediglich ein "Abkommen über die Zusammenarbeit auf den Gebieten der Kultur, der Bildung und der Wissenschaft abgeschlossen". So langweilig der Titel klingt, so interessant ist der Inhalt: Denn erstmals in seiner kurzen Geschichte wird in in den Vertragserläuterungen vom slowenischen Staat "sichergestellt (...), daß den Angehörigen der deutschsprachigen Volksgruppe in Slowenien die in Artikel 61 der slowenischen Verfassung enthaltenen Rechte zustehen". Im Gegenzug sichere Österreich, so die FAZ, der "slowenischen Minderheit" in der Alpenrepublik zahlreiche und über die bereits bestehenden noch hinausgehende Rechte zu. Besonders aber freut sich die Frankfurter Tageszeitung darüber, daß in der Vertragsfassung "ausdrücklich von der 'deutschsprachigen ethnischen Gemeinschaft'" gesprochen werde.