Der Hörpunkt

Die Verbindungen zwischen Wasser, Musik und Mensch sind noch mannigfaltiger als bisher angenommen. Nicht nur der Techno-Produzent Cosmic Baby und seine Delphine, nicht nur Musikjournalisten und ihre ewigen Metaphern von Tracks, die blubbern und Raps, die fließen, nicht nur Deep Purple und »Smoke on the Water« sowie Drexiya und ihr Konzept des linksradikalen Unterwassermenschen-Bombenlegertums und Georg Friedrich Händel mit seiner Wassermusik oder die Gesänge der Buckelwale sind da zu nennen - nein, wir Menschen haben ganz allgemein unsere Freude an lauter Musik von den Fischen. Dies läuft über den Sacculus, einen kleinen Mechanismus im Innenohr, der auf Tonfrequenzen reagiert und diese durch Schwingungen in Wohlbefinden übersetzt. Das haben britische Wissenschaftler von der Raver-Universität zu Manchester herausgefunden. »Das Sacculus hat eine Verbindung zu der Hirnregion, die für den Sexualtrieb, die Wahrnehmung von Genuss und den Appetit zuständig ist«, schreibt der Psychologe Neil Todd im Wissenschaftsmagazin New Scientist. Und eben dieser Sacculus kommt sonst nur noch bei Fischen vor, ist quasi das Bindeglied zwischen Mensch und Fisch.