Falsche Mox-Papiere

Die Atom-Wiederaufbereitungsanlage Sellafield kommt in Schwierigkeiten, ihre strahlenden Produkte weiterhin weltweit zu verscherbeln. Ausgerechnet für die sensiblen Mischoxid-Brennelemente (Mox) haben Mitarbeiter der britischen Atomanlage systematisch die Sicherheitsberichte gefälscht. Das geht aus dem Bericht der staatlichen Atomaufsichtsbehörde NII hervor, die ihre Untersuchungen letzten Herbst aufgenommen hatte. Denn schon im September musste die Betreiberfirma British Nuclear Fuels (BNFL) zugeben, dass die Papiere für das nach Japan verschiffte Plutonium-Uran-Gemisch gefälscht waren. Nun weigert sich Japan, der wichtigste Abnehmer der BNFL, weitere britische Lieferungen anzunehmen und fordert, dass die Briten umgehend das falsch dokumentierte Material wieder abholen - was nicht nur gefährlich, sondern auch teuer werden könnte. Auch die lukrative Teil-Privatisierung der Anlage ist damit in weite Ferne gerückt: Das geplatzte Japan-Geschäft und das marode Image machen die Anlage wenig attraktiv.