Alles wird besser, weil …

… Yassir Arafat seine Verwandtschaft mit den Israelis wieder entdeckt hat. »Abraham, Ihr Großvater, ist auch mein Großvater«, erläuterte der Vorsitzende der palästinensischen Autonomiebehörde einem israelischen Journalisten der Tageszeitung Ha’aretz. »Sie sind mein Cousin.«

Mehrere tausend Jahre nach Abraham ist die Familie hoffnungslos zerstritten. Da ist es besser, wenn nicht allzu viele palästinensische Cousins nach Israel ziehen. »Definitiv« akzeptiert Arafat den jüdischen Charakter Israels. Es ärgert ihn zwar, dass Russen, die er nicht zur Familie zählt, bei der Einwanderung der Vorzug vor den Cousins gegeben wird. Doch nur für einen Teil jener, die bei den arabischen Brüdern im Libanon unter »sehr schlechten Bedingungen« leben, fordert er ein Recht auf Rückkehr.

Im Streit um das gemeinsame Erbe wünscht er eine Aufteilung etwa entlang der nach dem Familienkrach von 1967 gezogenen Grünen Linie. Seinen Hausaltar mit der goldenen Kuppel will er unbedingt wieder haben, aber ein paar Quadratkilometer Land ist er bereit zu tauschen. Und wenn die bösen Onkels von der Hamas oder die ungezogenen Bengel seiner Fatah-Bewegung damit nicht einverstanden sind, will er ihnen zeigen, wer der Boss ist. Notfalls mit Hilfe der großen Brüder aus Ägypten.

Der Bursche lügt doch mal wieder, denkt nun so mancher in Israel. Arafat weist jede Verantwortung für die Intifada von sich, das mag man ihm nicht so recht glauben. Aber vielleicht hat er ja eingesehen, dass er gegen den stärkeren Zweig der Familie nicht ankommt und dessen Rechte respektieren muss.

maxim kammerer