Über die Versuche, ein Ende der Covid-19-Pandemie herbeizureden

Maske ab und durch

Auch wenn das Ende der Covid-19-Pandemie oft verkündet und noch häufiger in Aussicht gestellt wurde, bleibt das Virus allgegenwärtig – wenngleich sich kaum noch jemand darum schert.

Wann endet die Covid-19-Pandemie? In Frankreich beispielsweise soll es bereits Ende Juli so weit gewesen sein, dass keine staatlichen Schutzvorkehrungen mehr nötig waren. Der französische Präsident Emmanuel Macron beendete zu diesem Termin alle Hygienemaßnahmen. Die Vermutung, er habe das unter dem Druck der Wahlerfolge der extrem rechten und Coronainfektionen verharmlosenden Partei Rassem­blement National (RN) getan, liegt auf der Hand. In den USA äußerte Präsident Joe Biden am 18. September in einem Fernsehinterview: »Aber die Pandemie ist vorbei. Wie Sie sehen, trägt niemand mehr Masken. Alle scheinen in ziemlich guter Verfassung zu sein.«

Hierzulande fordern unter anderem der Deutsche Städtetag, Unternehmensverbände, AfD, FDP und die Kassenärztliche Bundesvereinigung, dass endlich Schluss sein müsse mit den lästigen Maßnahmen zum Schutz vor Ansteckung. Die Virologin Sandra Ciesek sagte kürzlich in einem Podcast des NDR auf den Hinweis der Moderatorin, dass die anhaltend hohe Zahl an Infek­tionen mit Sars-CoV-2 noch immer viele schwere Verläufe und täglich über 100 Tote bedeuten: »Das ist leider so. Das wird sich nicht so schnell ändern.«

Die Covid-19-Pandemie scheint dann vorbei zu sein, wenn erstens nicht allzu viele gleichzeitig sterben und zweitens die Mehrheit mit anderem beschäftigt ist.

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