Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #26/2023

Zwischen dem 20. und dem 21. Mai sei die queere »Prosecco Bar« in München von Unbekannten mit antisemitischen und homofeindlichen Parolen beschmiert worden, meldete T-Online. Die Schmierschriften hätten Beleidigungen und Schriftzüge mit »Bezug zur NS-Zeit« enthalten; die Polizei habe sie rückstandslos entfernt. Einer Pressemitteilung der Polizei zufolge hat am 21. Juni habe ein Unbekannter gegen 16.30 Uhr eine 22jährige und eine 26jährige Frau in einer U-Bahn der Linie 4 in Berlin-Schöneberg rassistisch beleidigt. Nachdem die beiden am U-Bahnhof Rathaus Schöneberg ausgestiegen waren, trat demnach eine dritte, unbekannte Frau an die beiden heran und berichtete, ebenfalls rassistisch und antisemitisch beleidigt worden zu sein. Nach Angaben von RBB 24 wurde am 21. Juni ein hessischer Schüler bei einer Klassenfahrt in Berlin rassistisch beleidigt und angegriffen. Die Klasse habe am S-Bahnhof Warschauer Straße ein Gruppenfoto machen wollen. Dafür habe der 17jährige zwei Männer und eine Frau gebeten, kurz zur Seite zu treten. Einer der Männer habe dem aus Syrien stammenden Schüler daraufhin in den Bauch getreten und mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Ein Zweiter habe ihn geschubst und die Frau habe dem Jungen mit der Hand auf den Nacken geschlagen. Der Jüdischen Allgemeinen vom 22. Juni zufolge wurden Plakate mit Fotoporträts von Überlebenden des Konzentrationslagers Buchenwald in Weimar von Un­bekannten beschmiert. Die Bilder sind Teil der Freiluft-Ausstellung »Die Zeugen«, die großformatige Porträts ehemaliger Gefangener des Konzentrationslagers Buchenwald zeigen. Die Polizei geht von einer politisch motivierten Tat aus. Nach dem Unentschieden gegen Israel zum Auftakt der U21-Europameisterschaft im Männerfußball am 22. Juni sind RBB 24 zufolge zwei Fußballspieler der deutschen Nationalmannschaft, Youssoufa Moukoko und Jessic Ngankam, in den sozialen Medien rassistisch beleidigt worden. Am Morgen des 24. Juni sei ein 33jähriger von zwei Männern am Schweinfurter Hauptbahnhof rassistisch beleidigt und ins Gesicht ­geschlagen worden, berichtete der Würzburger Sender Radio Gong. Der 21jährige und der 29jährige hätten ihn zudem mit Kleingeld beworfen. pb