Die Kämpfe im Sudan ­dauern an, die Uno fürchtet eine Destabilisierung der Region

Kein Ende in Sicht

Die Kämpfe zwischen zwei Fraktionen der sudanesischen Militärdiktatur dauern seit mehr als drei Monaten an. Die Uno befürchtet eine Destabilisierung der ganzen Region.

Bei einem Drohnenangriff auf ein Krankenhaus in Omdurman, der größten Stadt Sudans, starben am Samstag vier Menschen. Verantwortlich waren mutmaßlich die von Mohammed Hamdan Dagalo geführten Rapid Support Forces (RSF). Die Artilleriegeschosse, die vier Tage zuvor 38 Menschen auf dem Dar-al-Salam-Markt in Omdurman getötet hatten, waren hingegen aus der Richtung einer Basis der von General Abdel Fattah al-Burhan kommandierten ­Armee gekommen. Im Sudan kämpfen beide Seiten ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung.

Omdurman liegt am Westufer des Nils und grenzt an die Hauptstadt Khartoum am Ostufer. Tödliche Angriffe erregen hier mediale Aufmerksamkeit – anders als in abgelegenen Regionen des Landes. Ein Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres sagte am 9. Juli, der »umfassende Bürgerkrieg« sei »potentiell für die ganze Region destabilisierend«.

Der Konflikt dauert ungeachtet der mehr als zehn Waffenstillstandsvereinbarungen seit Mitte April an. Es kämpfen zwei Fraktionen jener Militärdiktatur gegeneinander, die mit ihrem Putsch vom 25. Oktober 2021 die Demokratisierung beendet und seither die zivile und demokratische Opposition unterdrückt haben. Eine friedliche Lösung ist derzeit ebenso wenig in Sicht wie der militärische Sieg einer Seite.

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