Warum Israels Gegenschlag auf den Iran moderat ausfiel

Kalkulierte Dominanz

Israels militärische Antwort auf die jüngsten iranischen Aggressionen fiel überraschend moderat aus. Dafür gab es gute Gründe.

Die Israelis haben aufregende Tage hinter sich. Nach der gezielten Tötung von Mohammad Reza Zahedi, Brigadegeneral der iranischen Revolutionsgarden, am 1. April in Damaskus wurden die Rufe nach Rache, die in den Tagen danach aus Teheran zu hören waren, plötzlich sehr konkret.

Innerhalb der nächsten 24 bis 48 Stunden werde der Iran einen Vergeltungsangriff ausführen, meldete unter Berufung auf US-amerikanische Nachrichtendienstquellen das Wall Street Journal am 11. April. Und so geschah es dann auch. In den späten Abendstunden des 13. April schickte der Iran mehrere Hundert Drohnen Richtung Israel, gefolgt von ballistischen Raketen und Marschflugkörpern.

Wer in dieser Nacht schlafen konnte, wachte am Morgen mit der beruhigenden Nachricht auf, dass 99 Prozent davon abgeschossen worden waren. Daraufhin setzten die Spekulationen ein, wie Israel auf diesen Angriff reagieren werde. Auch das weiß man mittlerweile: Am Freitagmorgen voriger Woche wurde bekannt, dass eine Luftwaffenbasis nahe der zentraliranischen Stadt Isfahan ­angegriffen worden war, wo sich eine Staffel Kampfflugzeuge der Bauart F-14 Tomcat befindet, die noch aus Zeiten des Schahs stammen. Damit scheint der Schlagabtausch zwischen Israel und dem Iran beendet zu sein – für den Moment jedenfalls.

Wahrscheinlich war es für die Mullahs eine Überraschung, dass die USA sofort bei der Raketen­abwehr ein­spran­gen, ebenso Groß­britannien sowie einige sunnitische Staaten.

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