Hackentrickser

ich-ag der woche

Lothar Matthäus ist sicher kein armer Mann. Schließlich hat er in seiner aktiven Zeit als Fußballprofi außerordentlich gut verdient. Aber ein Fußballprofi muss auch an die Zeit nach der aktiven Laufbahn denken, also vorsorgen. Zwar arbeitet Matthäus zur Zeit als Trainer bei Partizan Belgrad und das sicher auch nicht für »Pfefferminzkes«, wie Erich Ribbeck das nennt. Aber wie lange sich der sympathische Weltbürger aus Herzogenaurach noch als Fußballlehrer beweisen darf, steht zwischen zwei Torpfosten geschrieben.

Rapid Wien, sein letzter Arbeitgeber, erkannte schon nach wenigen Monaten, dass jemand, dem es bei seiner ersten Weltmeisterschaft gelang, Diego Maradona umzusäbeln, noch lange kein guter Trainer sein muss. Daher ist der Streit zwischen Matthäus und seinem ehemaligen Arbeitgeber Bayern München für den Strafraumausstatter ohne Trainerglück auch eine Frage seines Renommees. Matthäus wirft dem Verein vor, ihm 511 219 Euro aus dem Erlös seines Abschiedsspieles im Mai vergangenen Jahres schuldig zu sein, die er lieber selbst für wohltätige Zwecke ausgeben will. Außerdem muss der Mann ja noch Alimente für seine Kinder zahlen, ehemalige Ehefrauen finanziell unterstützen und immer wieder neue Freundinnen bei Laune halten.

Der FC Bayern sitzt in der Abseitsfalle. Entweder der Verein überweist seinem ehemaligen Spieler die halbe Million. Oder er hat Matthäus noch weiter an den Hacken, obwohl der Mann doch, gemäß eines Diktums von Manager Uli Hoeneß, »bei Bayern nicht mal Platzwart« werden darf.

mercedes frank