Leserinnenworld

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Subtropen, Jungle World 27/03: Teilweise nervend

Gute Zeitung, schlechte Zeitung

Vielleicht überlegen Sie es sich doch noch einmal und stellen die anregende Beilage Subtropen nicht ein?

Und noch ein Tipp für Leser Folkard (Jungle World, 27/03): Lesen Sie doch die Zeit oder den Spiegel, wenn Sie »Pluralismus« wünschen! Da befinden Sie sich in guter Gesellschaft, wenn Sie die Berichterstattung über antisemitische Deutsche oder Palästinenser »peinlich« berührt.

stefan hoffmann

Jungle World 27/03: »Die Iraner wollen das Regime stürzen«

Hurra, der Schah!

Die monarchistische Bewegung SMCCDI will den Sohn des verstorbenen Schahs Reza Pahlewi als neuen Herrscher im Iran etablieren. Die Bewegung betrachtet die von den Amerikanern errichtete »Modernisierungsdiktatur« Pahlewis als »goldenes Zeitalter in der iranischen Geschichte«. Die SMCCDI spielt in der gegenwärtigen demokratischen Studentenbewegung im Iran keine messbare Rolle. Ihre Aktivität beschränkt sich im Wesentlichen auf den Betrieb eines von Kalifornien sendenden Satelliten-Fernsehkanals. Alle verfügbaren Informationen über die Studentenbewegung weisen darauf hin, dass im Kampf gegen die Mullah-Diktatur die Masse der Beteiligten auf eine Unterstützung durch die US-Politik verzichtet.

Der Kampf gegen die brutale Schahdiktatur war ein konstituierendes Element in der Entstehung der westdeutschen Linken. Dass nun die Vertreter dieses Herrschaftsmodells als demokratische Hoffnungsträger in eurer Zeitung ihren Platz finden, lässt für die Zukunft noch einiges erwarten.

b. niemann

Jungle World 26/03, Der Marsch der Ärsche

Ansonsten bemerkenswert

Schade, dass wir über die Ausstellung und die Filme so wenig, und über die Ressentiments des Rezensenten so viel erfahren. Muss im Feuilleton nicht mehr begründet werden? Dem Autor passt das Faltblatt zur Show nicht. Warum nicht? Und was die Antikriegsaktionen von Yoko Ono und John Lennon betrifft: Wenn es auch Ströbeles und Mahlers Frieden war, ist es also jetzt cooler, nicht nur gegenwärtig für die Bush-Junta, sondern auch im Nachhinein für Nixons Krieg zu sein? Offenbar dermaßen auf die Seite der herrschenden Anti-Peaceniks geschlagen, wäre es interessant gewesen zu erfahren, was der Autor an der pazifistischen, »ansonsten bemerkenswerten Künstlerin« denn für bemerkenswert gehalten hat.

jens kastner

Jungle World 27/03: Klassenkampf jetzt!

Klasse kaufen

Was kauft die Linke? Die Scheißillustrierten mit ihren bunten Punkten. Die Linke ist hoffnungslos orientiert an den Superläden mit ihren Produkten aus kapitalintensivsten Fertigungsanlagen. Die Naturspeise- und -lebebewegung hat sie als »Esoterik« belächelt und links liegen gelassen. Sie kauft ausnahmslos vom Großkapital.

rainer schläfchen