Ganz unten

Jou, das war alles nicht schön im diesjährigen Dschungelcamp. Leute sitzen in unwilder Natur herum und erzählen sich was oder müssen bei Prüfungen Sachen in Bassins erledigen, in denen Nachwuchskrokodile mit fein säuberlich verbundenen Schnauzen wohnen – vielleicht hat man das alles plus natürlich das unvermeidbare Verspeisen roher oder gekochter Geschlechtsteile ja auch mittlerweile einfach nur zu oft gesehen. Oder lag es doch an den Kandidaten? Die 2013er-Auswahl des erfolglosen Teils der deutschsprachigen Unterhaltungsbranche hat aber eigentlich nix groß falsch gemacht: Jeden Abend erzählte ein anderer superspontan und vollkommen nicht mit den Sendungsmachern abgesprochen ein großes Geheimnis aus seinem Leben, so dass die Nation nun weiß, dass der Dingens mal pornosüchtig war, und die Dangens sprach darüber, dass sie, äh vergessen, was mit der war, aber egal. Denn neben diesem aufregenden Programmpunkt wurde auch noch gelästert. Wow. Ge-läs-tert, in einem deutschen Reality-Format! Aber so wirklich extrem echt fieses hinterm Rücken-Getratsche gabs eigentlich doch nicht, wenn man die diesjährige mit der ersten Staffel von »Ich bin ein Star« vergleicht, als Moderatorin Carolin Beil und Sportstar Carlo Tränhardt sehr ausgiebig herumsaßen und über Sprecherin Susan Stahnke und die anderen Mitbewohner Gemeinheiten austauschten. Damals gewann Costa Cordalis, dessen Karriere dadurch einen immensen Aufschwung erlebte: Am 6. Juli wird er etwa beim SV Blau Weiß Nesch­witz e. V. auftreten. Und diesmal heißt der Staffelsieger, nein, nicht Joey, sondern Helmut Berger, denn der darf bald mit Richard »Mörtel« Lugner zum Wiener Opernball. Obwohl: Er werde, so der Unternehmer, Berger allerdings »zuerst ausprobieren und mit ihm am 1. Februar den Dresdner Opernball besuchen. Mal sehen, ob er funktioniert.« Urgs.