Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #30/2023

In Chemnitz hat Tag24 zufolge ein Unbekannter eine Frau und zwei Männer am Samstagmorgen des 22. Juli auf dem Gelände der Synagoge in der Stollberger Straße mit ­einem Handy gefilmt und anschließend antisemitisch beleidigt. Der etwa 70jährige sei daraufhin stadtauswärts davongelaufen. Am selben Tag sollen Fans des Zweitligisten FC Hansa Rostock nach einem Spiel des Vereins in einem Zug von Rostock in Richtung Güstrow eine Gruppe von Jugendlichen rassistisch beleidigt und angegriffen haben, berichtete der Deutschlandfunk. Zunächst hätten die mehr als 20 Hansa-Fans rassistische Gesänge angestimmt und die Gruppe von neun Migrant:innen im Alter von zehn bis 18 Jahren beleidigt. Anschließend hätten die mutmaßlichen Täter zwei Jugendliche und die Erzieherin geschlagen. Im Zusammenhang mit dem Christopher Street Day am Samstag kam es in mehreren Berliner Stadtteilen zu queerfeindlichen Übergriffen. Am Mittag sei ein 30jähriger von einem anderen Mann in Schöneberg attackiert worden, berichtete das ZDF. Der mutmaß­liche Täter habe sich in einer U-Bahn während eines Telefonats lautstark homophob über den CSD geäußert. Am U-Bahnhof Yorck­straße habe der Mann einen 30jährigen zunächst am Ausstieg gehindert, dann aus dem Waggon gezogen und am Hals gepackt. Durch das Eingreifen von Passanten habe er abgelassen und den Bahnhof daraufhin verlassen. Im Alt-Hohenschönhausen hat dem ZDF zufolge eine Gruppe Jugendliche am Samstagabend zwei Frauen im Alter von 23 und 34 Jahren und eine 19jährige Transfrau tätlich angegangen. Das bunt gekleidete Trio hatte demnach am CSD teilgenommen, fünf bis sechs Jugendliche sollen sie in einem Geschäft zunächst nachgeäfft und gefilmt haben. Bei Verlassen des Ladens habe die Gruppe die drei verfolgt, sie homophob beleidigt und zum Teil auch angespuckt. Anschließend sei die Gruppe geflüchtet. Im sächsischen Sebnitz seien vier maskierte Männer am Montagmorgen gewaltsam in ein Wohnhaus eingedrungen und hätten rassistische Parolen gerufen und einen Geflüchteten geschlagen. Die vier hätten den 18jährigen anschließend an eine Wand gedrückt und Gegenstände geworfen, berichtete der Privatsender Sachsen-Fernsehen. Einer der Angreifer sei mit einem Stock bewaffnet gewesen und habe ein weißes T-Shirt getragen, auf dem ein Wehrmachtssoldat und eine Reichsflagge abgebildet gewesen sei. Als weitere Anwohner eingegriffen hätten, seien die Unbekannten geflüchtet. mt