Russischer Bär, polnische Gans

Homestory #40/23

Putins Propagandist Wladimir Solowjow verschluckt sich an seinem Metaphernsalat. Pipa hingegen, die plüschige Kuschelgans aus Polen, macht es sich in ihrem neuen Habitat in Berlin gemütlich.
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Eine gespenstische Gefahr, der sich auch die Redakteurinnen und Redakteure Ihrer Lieblingszeitung permanent ausgesetzt sehen, ist der Metaphern-Overkill. Matscht man Bild an Bild, kommen zwar mitunter originelle surrealistische Kunstwerke zustande, die aber selbst rudimentärster Logik spotten.

Nun hat es den russischen Fernsehmoderator Wladimir Solowjow erwischt, zuständig für putinistischen Agitprop aller Art in der russischen Glotze. Russlands anhaltende Abhängigkeit sei problematisch, auch die USA durch China zu ersetzen, sei gefährlich, warnte er. »So wie wir« – also Russland – »früher alle unsere Eier in den angelsächsischen Korb legten, legen wir sie vielleicht in den chinesischen Korb.« Es sei notwendig, dass sich Russland endlich als ein Bär erkenne, »der seine Taiga liebt und sich auf seine eigene Stärke verlässt«.

Bevor wieder mahnende Stimmen auf Social Media auftauchen, die wegen Pipa und Co. schlecht gelaunt und spaßbremsig Infantilisierungstendenzen in der Redaktion beklagen, sei an ein Motto erinnert, für das sich Ihre hedonistisch inspirierte Lieblingszeitung schon immer begeistern konnte: Erst der Spaß, dann das Vergnügen.

Tja, der Bär russischer Bauart, der Eier durch seine Taiga transportiert, dürfte eine große Zukunft haben, insbesondere, wenn er, wie jüngst, seine Eier in den nordkoreanischen Korb Kim Jong-uns legt.

Apropos Bären, hier einige News aus der redaktionsinternen Fauna Ihrer Lieblingszeitung: Pipa – Sie erinnern sich bestimmt: die plüschige Kuschelgans, unsere redaktionelle Verstärkung in Warschau, Expertin für polnischen Geflügel-Content – hat ein neues Habitat in Berlin. Gesichtet wird sie meist im redaktionseigenen Archiv, wo sie sich mit den linken Debatten hierzulande vertraut zu machen versucht, was hin und wieder zu stundenlangem tiefsinnigem Grübeln führt.

Bevor nun wieder mahnende Stimmen auf Social Media auftauchen, die wegen Pipa und Co. schlecht gelaunt und spaßbremsig Infantilisierungstendenzen in der Redaktion beklagen, sei an ein Motto erinnert, für das sich Ihre hedonistisch inspirierte Lieblingszeitung schon immer begeistern konnte: Erst der Spaß, dann das Vergnügen. Das hat sich auch Pipa zu eigen gemacht, insbesondere im Hinblick auf die immer neuen Faxen ihres vierpfotigen Maskottchenkollegen mit seiner besonderen Schwäche für Wagner-Dramen.