Gastbeitrag von Florian Markl

.In den Salzburger Nachrichten findet sich ein ganzseitiges Interview mit einem deutschen Nahost-Experten. Das Gespräch ist überaus lehrreich, wenn auch nicht so sehr wegen der gegebenen Antworten, als vielmehr wegen der Fragen, die gestellt werden. „Interesse am Öl und immer wieder Interventionen: Westliches Handeln in Nahost hat Unheil gebracht“, ist vor Beginn des Interviews zu lesen – und dieser programmatischen Feststellung folgt das gesamte Gespräch.

Ob es eine „Reise ins Herz Europas“ (Kronen Zeitung) ist, die Irans Präsident Hassan Rohani dieser Tage bei seinen Besuchen in der Schweiz und in Österreich unternimmt, sei dahingestellt. Sicher ist aber: In den Herzen europäischer Politiker und Journalisten ist für das lächelnde Gesicht des iranischen Terrorregimes nach wie vor ein prominenter Platz reserviert.


Hinrichtung von Schriftstellern, Todesstrafe für Demonstranten: Was man als ‚Moderater‘ und ‚Reformer‘ eben so fordert

Für US-Präsident Trump waren die Luftschläge gegen syrische Chemiewaffeneinrichtungen ein voller Erfolg. Grund genug für etliche Journalisten, vor Triumphgehabe zu warnen und an eine Episode aus dem Golfkrieg 2003 zu erinnern. Damals habe Präsident George W. Bush an Bord eines amerikanischen Flugzeugträgers voreilig „Mission erfüllt“ verkündet – bevor der Irak in anhaltendem Blutvergießen versank und damit die Siegesgewissheit Bushs der Lächerlichkeit preisgab. So gerne diese Geschichte immer wieder aufgewärmt wird, sie hat einen kleinen Haken: Sie stimmt nicht.