Thomas von der Osten-Sacken

In vielen Ländern dürften die gestrigen Bilder aus Washington für gute Stimmung gesorgt haben: Ob in Nordkorea, Teheran oder Moskau.

Aber nirgends feierte man wohl mit so viel Schadenfreude wie in der Türkei:

War das ein Putsch oder gar Coup, wie viele die gestrigen Ereignisse nennen?

Wenn, dann war das noch größerer Pfusch als Ding in der Türkei 2016. Und Coups werden normalerweise nicht vom obersten Repräsentanten einer Regierung, sondern gegen ihn organisiert. Sie zeichneten sich bislang auch dadurch aus, dass viel Militär und Sicherheitskräfte in der Hauptstadt aufmarschieren, nicht durch ihre verblüffende Abwesenheit.

Alle fordern, man müsse "Fluchtursachen bekämpfen" und "Flüchtlinge heimaznah unterbringen". Was steckt hinter diesen Forderungen und welche Folgen haben sie, werden sie umgesetzt? 

 

Jeder kennt ihn den Spruch: Wichtig sei es, Hilfe vor Ort zu leisten und so Fluchtursachen zu bekämpfen. Klingt gut, ist im Kern ja auch richtig nur: Was heißt das eigentlich?

Jedes Jahr sind beklagt die UN, es gäbe so viele Flüchtlinge wie nie zuvor. Nur: Was sagt das eigentlich noch aus?

 

Ein paar Dinge kann man jedes Jahr voraussagen und sie treten dann auch ganz sicher ein. Eines davon ist, dass auch im kommenden Jahr der Staat Israel öfter als alle anderen Länder der Welt von der UN verurteilt wird. Denn so geht es schon seit Jahren Jahr für Jahr:

Diese Bilder von der 23 jährigen Shaimaa al-Abbasi, die als "Mama Noël" durch das zerstörte Mosul fährt, um etwas Freude und Hoffnung zu bringen, passen zu Weihnachten 2020. Aufgenommen hat sie Abdullah Rashid:

 

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Irakische Demonstranten wissen, dass die EU nur bei der Tötung iranischer Regimegrößen kondoliert, die Ermordung von Aktivisten aber nicht als Terror verurteilen wird. Diese Woche wurde der bekannte Aktivist Saleh al-Iraqi in Baghdad umgebracht.

 

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Tahrir Platz Kairo 2011, Bild: Thomas v. der Osten-Sacken

 

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Das neue Kara Tepe Camp, Bild: Thomas v. der Osten-Sacken

 

Ein neuer Anfang wurde den Flüchtlingen im September versprochen, nachdem das alte Moria Camp abgebrannt war: Im neuen Lager sollte alles andere werden. Und Hilfsorganisationen sammelten Millionen.

Diese folgenden Zeilen und Bilder veröffentliche ich heute morgen, am Inteernationalen Tag der Menschenrechte auf Facebook, sie wurden gelöscht, die Bilder, informierte mich FB seien gewaltverherrlichend und entsprächen nicht den Community Standards. Aber in so ein Land möchten deutsche Innenminister gerne abschieben.

 

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Die Prognosen der UNO für Syrien und den Jemen werden jedes Jahr schlechter; allein: es interessiert niemanden mehr.

 

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Syrische Flüchtlinge in der Türkei, Bild: Pixabay

 

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Einige der toten Demonstranten von 2019, Bild: Iran Human Right Monitor

 

Wenn ich mir die Bilder dieser Demos anschaue, dann erinnern sie mich weit mehr an diese ganzen Friedenskundgebungen der 80er Jahre, die „Schröder-halt-durch“ Mobilisierungen gegen den Irakkrieg und die dazwischenliegenden Ostermärsche, als an irgendwelche Faschistenaufmärsche.