Urlaub in Italien und Klaus Lederer kommt mit

Also nee! Wir sind nicht in die große Stadt gezogen, um uns im Sommer auf Festivals in der Provinz rumzutreiben. Das überlassen wir gerne den grillenden Kegelclubs beim Rock am Ring. Aber das Line-up beim North Sea Jazz Festival in Rotterdam in der Provinz Südholland vorige Woche war dann doch eine Zugreise wert.

Mit Little Simz oder Lizzo als Headliner:innen setzte das größte europäische Jazzfest dieses Jahr starke weibliche Impulse. Und mit Artemis spielte das erste nicht männlich besetzte Modern-Jazz-Sextett auf dem 1939 gegründeten und epochemachenden Label Blue Note und erntete standing ovations!

Beste Laune herrschte auch beim Konzert von Erobique, sprich Carsten Meyer, auf der Freilichtbühne Weißensee in Berlin. Der Improvisationsmeister brachte mal wieder alle zum Tanzen. »Urlaub in Italien« und »Easy Mo-beasy« waren groß, wie immer. Glückliche Gesichter überall. Auch unser verehrter ehemaliger Kultursenator Klaus Lederer wurde dort gesichtet und grinste wie ein funky Honigkuchenpferd.

Die legendenumwobenen Post-Punk- und Art-Rocker von Devo, die seit 1973 stilprägend aktiv waren, werden in der Zitadelle Spandau ihr einziges Deutschland-Konzert spielen.

Ein besonderes Open-Air-Ereignis findet am 15. August in Berlin in der Zitadelle Spandau statt. Dort werden die legendenumwobenen Post-Punk- und Art-Rocker von Devo, die seit 1973 stilprägend aktiv waren, auf ihrer »Farewell Tour« ihr einziges Deutschland-Konzert spielen. Das familienfreundliche Festungsgelände aus der Hochrenaissance zeigt dabei stets authentischen Dorffest-Charakter. Egal, ob Patti Smith, Iggy Pop oder Devo gastieren. Zur Grillwurst mit Pils aus Plastikbechern fühlen sich alte musikalische Held:innen der Subkultur immer ein bisschen so an wie die Top-40-Band auf dem Marktplatz in dem Provinzkaff, aus dem wir einst geflohen sind!

Immerhin gibt es für Devo noch Tickets zu erwerben. Im Gegensatz zu Taylor Swifts »Eras«-Tour, die im Sommer 2024 auch Deutschland erreichen soll. Der Pre-Sale-Wahnsinn Mitte voriger Woche ließ so einige Eltern daheim für ihre Kinder geduldig in der elektronischen Warteschlange auf ihrem Desktop ausharren, während die Teenies ihre Zeugnisse entgegennahmen.

Nicht wenige bekamen trotz heldenhaft absolvierter Wartezeit am Ende keine Tickets mehr! Zu stark war der Andrang auf die sieben Deutschland-Konzerte in Gelsenkirchen, München und Hamburg. Die Eltern gehen jetzt mit ihren traumatisierten Kindern zur Familientherapie. Ihre Therapeutin hat natürlich Tickets. Für 650 Euro. VIP!