Arbeiten mit Corona-Infektion

Homestory #34/23

Die Corona-Pandemie ist womöglich vorbei, doch die erste Kollegin liegt trotzdem schon wieder mit Covid flach.
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»Neue deutsche Welle« titelte die Taz vergangene Woche und meldete, die neue Variante »Eris« des Coronavirus sei in Deutschland angekommen. Und das, obwohl Gesundheitsminister Karl Lauterbach noch im April erleichtert meinte: »Gott sei Dank ist für Deutschland die Pandemie vorbei.« Damit dürfte er dennoch recht haben.

Die Virusvariante Eris ist eine Untervariante von Omikron und heißt in der Fachsprache Sars-Cov-EG.5. Sie scheint besonders ansteckend zu sein und wurde von der WHO als »Variante von Interesse« eingestuft. Rowland Kao, Professor für Veterinärepidemiologie und Datenwissenschaft an der Universität Edinburgh erklärte bei Euronews Next: »Sie hat eindeutig einen Vorteil gegenüber den anderen Varianten.« Aber er sagte auch, dass es »bei weitem nicht so dramatisch« sei, wie die ursprüngliche Omikron-Variante, die sich ab 2021 weltweit ausbreitete.

Auch an der Redaktion Ihrer Lieblingszeitung ist die »neue deutsche Welle« leider nicht spurlos vorbeigegangen.

Wie wenig dramatisch man eine Infektion mit Covid-19 auch nehmen kann, demonstriert unterdessen das Online-Portal KA-news aus Karlsruhe, das fragt: »Darf man mit Corona eigentlich zur Arbeit?« Abgesehen von dem Irrtum, dass man nicht zur Arbeit »darf«, sondern muss, scheint der Gesetzgeber es offenbar nicht mehr für nötig zu halten, die Gesundheit der Lohnabhängigen höher zu werten als die unmittelbaren Zwänge der Mehrwertproduktion. »Wer sich mit Covid-19 infiziert hat, aber keine Symptome verspürt, kann sich deswegen nicht mehr krankschreiben lassen«, resümiert die Autorin Viktoria Gerd.

Auch an der Redaktion Ihrer Lieblingszeitung ist die »neue deutsche Welle« nicht spurlos vorbeigegangen und eine Redakteurin ist bereits wegen einer Covid-19-Erkrankung ausgefallen. Hoffentlich stimmt ihre Blutgruppe nicht mit denen ihrer Kollegen und Kolleginnen überein, denn laut einer Studie französischer Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen steigt die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung mit Covid-19, wenn die Blutgruppen von Überträger und Infizierten kompatibel sind – so, wie sie es auch für eine Bluttransfusion sein müssten.