Über die Begegnung mit Hunden sowie ihren Herrchen und Frauchen

Von Puppies und anderen Bellos

Kolumne übers Spazierengehen. Draußen unterwegs sein, heißt, Hunde zu treffen.

Bewegt man sich dort, wo andere Menschen sind, begegnet man auch immer Hunden. Großen, kleinen, niedlichen, lauten, oft ähnlich ihren Besitzer:innen. Der Hund kann ­alles sein, ein Freund, ein Accessoire, ein Statussymbol oder ein Helfer.

Seine Hinterlassenschaften ­zieren manchen Gehweg oder verstecken sich in den Wiesen, um ungesucht gefunden zu werden. Gewissenhafte Frauchen oder Herrchen dekorieren ihre Hundeleine mit bunten Tüten, mit denen sie die Tretminen ihrer Schützlinge entsorgen.

Wird gebellt, so ist nicht immer direkt zu entscheiden, wer lauter bellt, Mensch oder Hund. Aber auch als Gesprächseinstieg ist der Vierbeiner bestens geeignet. Ein Mittel, um ­sozial zu interagieren, und nicht ­zuletzt ist der Hund ein perfekter Türöffner für den Flirt.

Fast war der Hundekotskandal um den Ballettdirektor Marco Goecke, der im Frühjahr eine kritische Journalistin bei einer öffentlichen Veranstaltung mit den Exkrementen seines Vierbeiners beschmierte, in Vergessenheit geraten, da wurde vermeldet, dass Beatrix von Storch bei einem Auftritt mit Hundefäkalien beschmiert worden war.

Nun muss man aber auch die Schattenseiten dieser Geschichte der Domesti­zierung erzählen. Am Ende tragen nämlich Sabberfäden, ein unan­genehmer Geruch und lautes Bellen nicht unbedingt dazu bei, dass der Hund zum unbestrittenen Sympathieträger des öffentlichen Raumes avanciert.

Genau genommen haben allerdings in letzter Zeit eher die Hüter:innen der Fellpfötchen für Schlagzeilen gesorgt. Fast war der Hundekotskandal um den Ballettdirektor Marco Goecke, der im Frühjahr eine kritische Journalistin bei einer öffentlichen Veranstaltung mit den Exkrementen seines Vierbeiners beschmierte, in Vergessenheit geraten, da wurde vermeldet, dass Beatrix von Storch bei einem Auftritt mit Hundefäkalien beschmiert worden war.

Wird der Hundekot nun etwa salonfähig? Was sagt die Hunde-Lobby eigentlich zur ­Aneignung des Hundekots für mehr oder weniger politische Aktionen? Ist das speziezistische Aneignung?

Am liebsten sind den Kolumnisten ja ohnehin die Puppies, die man alljährlich zum Schwul-Lesbischen Straßenfest in der Motzstraße in Berlin mit ihren »Besitzern« erblicken kann. Und zu guter Letzt sei noch auf einen wichtigen Unterschied hingewiesen, der als Meme im Internet die alte Frage nach »­Katze oder Hund?« endgültig zu beantworten weiß: »Vielleicht ist der Hund der beste Freund des Menschen, aber Katzen würden niemals verraten, wo du deine Drogen versteckt hast.«