Wie U-Bahnfahren noch attraktiver werden kann

Der analoge Mann

Aus Kreuzberg und der Welt: Vorschlag

Ich fahre ja eigentlich immer mit dem Fahrrad. Auch längere Strecken. Auch im Winter. Auch wenn Schnee liegt, dann mit langen Unterhosen.

Wäre die überfüllte U-Bahn ein Re­stau­rant, würde kein Mensch da ein zweites Mal hingehen.

Nur gelegentlich mache ich Aus­nahmen. In letzter Zeit zum Beispiel, wenn ich mit Julia in den Zoo will, um zu zeichnen. Dann nehmen wir gemeinsam die U-Bahn oder den Bus. Ich löse dann ein einzelnes Ticket für 3,50 Euro oder ein Vier-Fahrten ­Ticket für 10,80 Euro.

Wenn die U-Bahn oder der Bus einfach zu voll sind, zweifelt man daran, ob es das wert war. Wäre die U-Bahn ein Re­stau­rant, würde kein Mensch da ein zweites Mal hingehen.

Gelegentlich, wenn es besonders voll ist, bezahle ich dann gar nicht. Es kann mich sowieso niemand kontrollieren. Zu bezahlen wird eine freiwillige Entscheidung. So wie man sich bei uns im Haus dafür entscheiden kann, Flaschen in die Glastonne anstatt in den normalen Müll zu werfen. Auch das kontrolliert niemand.

Ich finde allerdings, dass man den Schritt in die illegale Nutzung von Verkehrsmitteln nicht machen müsste. Stattdessen könnte es ab ­einer gewissen Fahrgastdichte in der Bahn oder dem Bus eine Durchsage geben: »Sehr geehrte Fahrgäste, ab sofort ist die Weiterfahrt für alle kostenlos.«