Am 16. Mai wurde der Berliner Bebelplatz symbolisch in „Platz der Hamas-Geiseln“ umbenannt, um die Freilassung der 132 von der Hamas gefangengehaltenen israelischen Bürger, darunter Carmel Gat, zu fordern. 

 

Die Umbenennung fand im Rahmen einer symbolischen Aktion statt, die mit einer Eröffnungszeremonie begann und am Abend von den Familien der Entführten eingeweiht wurde. Bereits am Morgen fand eine Pressekonferenz mit den Angehörigen der Geiseln statt. Die symbolische Umbenennung des Bebelplatzes soll die dringende Forderung nach der Freilassung der Geiseln unterstützen. Der Platz beherbergt seit dem 16. Mai mehrere eindrucksvolle Installationen:

  • „Sanduhr der Geiseln“: Eine drei Meter hohe Sanduhr mit den Aufschriften „Time is running out“ und „Bring Them Home“ symbolisiert die Dringlichkeit der Freilassungsforderung.
  • Rekonstruierter Hamas-Tunnel: Ein 20 Meter langer Nachbau eines Hamas-Tunnels zeigt den Besuchern die Gefahren und das Leid, dem die Geiseln in der Gefangenschaft ausgesetzt sind.
  • Leere Stühle: 132 leere Stühle stehen stellvertretend für die entführten Kinder, Geschwister und Eltern.
  • Bücher: Am Ort des Gedenkens an die Verbrennung jüdischer Bücher durch die Nazis im Jahr 1933 sind hier zwanzig Bücher aus dem Kibbuz ausgestellt.

Die Installation präsentiert zwanzig verbrannte Bücher, die aus Carmels Haus, von dem sie entführt wurde, im Kibbuz entnommen wurde

Ein starker Appell an die Öffentlichkeit und die Politik

Melody Sucharewicz, eine der Initiatorinnen der Aktion, betonte in ihrer Rede: „Die Geiseln leiden unter unmenschlichen Zuständen. Darunter sind auch deutsche Staatsbürger. Mit der symbolischen Umbenennung des Bebelplatzes rufen wir die Öffentlichkeit dazu auf, sich für die Freilassung einzusetzen und appellieren an die deutsche Politik, mehr Druck auf die Terroristen auszuüben.“

Alon Gat, dessen Schwester Carmel seit über einem halben Jahr in Geiselhaft ist, erklärte: „Die Geiseln dürfen nicht vergessen werden. Heute ist meine Schwester Geisel der Jihadisten, morgen könnte es Anna aus Berlin treffen, wenn wir nicht gemeinsam gegen Terrorismus vorgehen.“

Gespräche mit Robert Habeck, Journalisten und Politikern sowie im Kanzleramt

Am Nachmittag trafen sich Angehörige der Geiseln im Axel-Springer-Haus in Berlin mit ausgewählten Journalisten und Politikern, um über die aktuelle Lage, den 7. Oktober 2023 und die Situation in Israel zu sprechen. Ein zentraler Punkt der Diskussion war, wie die Medien dazu beitragen können, dass die Geiseln nicht in Vergessenheit geraten und die Berichterstattung weiterhin präsent bleibt. Wir danken Axel Springer und der Welt für diesen bedeutenden und hoffnungsvollen Austausch.

Darüber hinaus fand ein Austausch mit Wirtschaftsminister und Vizekanzler Robert Habeck über die aktuelle Situation der Geiseln, die Ereignisse vom 7. Oktober 2023 und den weltweiten Anstieg des Antisemitismus statt. Die Angehörigen der Geiseln berichteten über das, was ihnen und ihren Liebsten seit dem 7. Oktober widerfahren ist. Wir fordern von der Bundesregierung weiterhin entschlossenes Handeln zur Freilassung aller Geiseln. Wir danken Robert Habeck für das konstruktive Gespräch und seine fortgesetzte Unterstützung unseres Anliegens.

Ein historisch bedeutsamer Ort

Der Bebelplatz, bekannt durch die Bücherverbrennung der Nationalsozialisten am 10. Mai 1933, wurde bewusst als Ort für diese Aktion gewählt, um auch an die Kontinuität des Antisemitismus in Deutschland zu erinnern. Gerade in Zeiten eines Wiedererstarkens des Antisemitismus ist es ein starkes Zeichen, dass gerade am historischen Ort des Berliner Bebelplatzes ein starkes Zeichen für die Geiseln gesetzt wurde.

Über 1000 Teilnehmer setzen ein starkes Zeichen 

Am 16. Mai nahmen Über 1000 Menschen, darunter Bürger, Politiker und Personen des öffentlichen Lebens an der Veranstaltung teil. Dabei konnte gezeigt werden, dass engagierte Berliner Haltung gegen Antisemitismus zeigen und sich für die israelische Demokratie und die Geiseln einsetzen. Die Hauptstadt war seit dem 7. Oktober 2023 wegen antisemitischen Hassaufmärschen immer wieder in die Schlagzeilen geraten. 

Redebeiträge: Die Schicksale der Geiseln sichtbar machen 

Redebeiträge kamen von Melody Sucharewicz, Stefanie Remlinger, Volker Beck, Daniel Botmann, Karin Lorenz, Shani Oshri, Mika Hary, Alon Gat und Sharon. 

Alon Gat betonte in seiner Rede: „Hamas can finish this nightmare right now. This is not only about Israel. This is about the free world that is in danger. The rest of the world is next.“ Der Angehörige von Gadi Mosen, Yair Moses sagte: „Everyone with humanity in them has to fight for their release. My father has to come home.”

Herut Nimrodi, Mutter von Tamir Nimrodi sprach in einer bewegenden Rede über das Schicksal ihres Sohnes: „Es hat die Terroristen nicht interessiertr, wen sie töteten und verschleppten. Mein Sohn hat für eine humanitäre Organisation gearbeitet. Sie haben ihn trotzdem entführt.“ 

Anwesende Angehörige vor Ort waren Yair Moses Finkelstein, Bezalel (Fabio) Schnaider, Omri Lifshitz, Alon Gat, Yuval Haran, Yael Adar, Yehiel Yehoud, Herut Nimrodi und Sigal Lea Benglass-Sharabi.

Fortsetzung der Aktion - Gemeinsam für politischen Druck

Die Installationen auf dem „Platz der Hamas-Geiseln“ werden in den kommenden Wochen weiterhin auf dem Bebelplatz zu sehen sein und dienen als Plattform für weitere Kundgebungen und Aktionen zur Unterstützung der Geiseln. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass der politische Druck aufrechterhalten wird.

Mehr zu dieser Aktion: https://www.platz-der-geiseln.de/