Nach einem ersten Wahlgang Anfang September wird an diesem Sonntag eine Stichwahl über den nächsten Präsidenten von Guatemala entscheiden. Zu einem Boykott der Wahlen hat als einzige Organisation im Land Hijos (Kinder) aufgerufen. Angehörige der Überlebenden des Genozids gegen die Maya sowie von Oppositionellen, die während des 36 Jahre andauernden bewaffneten Konflikts »verschwanden«, treten mit Hijos dafür ein, dass die Erinnerung an den Krieg und die Verbrechen wachgehalten wird. Alle Regierungen seit der Unterzeichung des Friedensabkommen vor 15 Jahren vernachlässigten die Aufarbeitung, ebenso wie die juristische Verfolgung der Täter. Die Jungle World sprach mit Roberto Mendez von Hijos, der bei öffentlichen Auftritten aus Angst vor Repressionen den Namen seines ermordeten Onkels benutzt, mit bürgerlichem Namen jedoch anders heißt.