Sonntag, 28.04.2024 / 22:59 Uhr

Protest an US-Unis: Die neue konformistische Rolle zwischen Teheran und New York

Von
Andreas Benl

Tweet vom Revolutionsführer, Bildquelle: X

Das Foto eines Aktivisten mit Klampfe und Hisbollah Fahne aus der Elite-Universität Princeton macht gerade die Runde:

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Biuldquelle: Facebook

 

Es drückt jedoch etwas mehr aus als jugendlichen Irrsinn. Denn das ‚Establishment‘, gegen das diese Leute vermeintlich rebellieren, hat in Princeton bereits 2009 gegen Protest von Exiliranern einen älteren Bruder im Geiste als ‚Akademiker‘ installiert: Seyed Hossein Mousavian, Iranregimebotschafter in Deutschland während des Mykonos-Mordanschlags in Berlin und zu Rohani-Zeiten Dauergast auch deutscher Thinktanks, um 'Gesprächskanäle' nach Teheran offenzuhalten.

Die Geschichte ist nicht zu Ende, solange sich die demokratischen Gesellschaften nicht ohne Wenn und Aber an die Seite der Freiheitsbewegung im Iran stellen und den Traum einer Diplomatie mit der Islamischen Republik aufgeben, an der diese gar kein Interesse hat.

Der ganze Palästina-Protest an der westlichen Akademie ist eine konformistische Revolte, und deren Geschichte im 20. Jahrhundert ist bekannt, auch wenn die Butler-Jugend mit bunten Haaren anstatt in Braunhemden auftritt. Eine Win-Win-Situation für Khamenei et al., solange diese Gesamtkonstellation von Kritik verschont bleibt.