Über die »Brandmauern« der CDU gegen die AfD

Bröckelnde Brandmauern

Immer wieder drängt sich die Frage auf, ob CDU und CSU nach rechts abrutschen. Vor allem in Ostdeutschland treibt die AfD die Konservativen vor sich her, während in den westdeutschen Ländern die traditionellen Wählermilieus erodieren.

Die Stadtreinigung hatte die Überreste der Berliner Silvesternacht noch nicht weggekehrt, da waren die Ausschreitungen zum Jahreswechsel in migrantisch geprägten Großstadtquartieren schon Wahlkampfthema. In der Silvesternacht waren Polizei und Rettungskräfte mit Feuerwerkskörpern attackiert worden. Zunächst war von 145 Festgenommenen die Rede, doch eine neue Statistik der Polizei ergab, dass nur 38 Personen nach solchen Angriffen festgenommen wurden. Zwei Drittel davon waren Deutsche.

Vor allem CDU-Politiker versuchten, sich mit ethnisierenden Deutungen der Ausschreitungen und Angriffe an Silvester im Berliner Bezirk Neukölln zu profilieren, steht doch am 12. Februar die Wiederholung der Abgeordnetenhaus- und Bezirksverordnetenwahlen im Stadtstaat an. Der Hamburger CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph de Vries twitterte, man müsse mal über die Beteiligung von Menschen des »Phänotypus: westasiatisch, dunklerer Hauttyp« an den Ausschreitungen sprechen. Und die CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus forderte in einer Anfrage an den Innensenator Auskunft über die Vornamen der in dieser Nacht festgestellten Tatverdächtigen. Arabische und türkische Vornamen werden selten aus Modegründen vergeben. Die CDU erhofft sich daher Informationen über familiäre Migrationsgeschichten deutscher Staatsbürger.

Der Bundesvorstand der CDU ist kaum noch in der Lage, die ostdeutschen Landesverbände auf eine Linie zu zwingen.

Noch kein Abonnement?

Um diesen Inhalt zu lesen, wird ein Online-Abo benötigt::