Der Prozess gegen mutmaßliche Mitglieder der »Vereinten Patrioten« hat begonnen

In drei Stufen zum Umsturz

Im Prozess gegen mutmaßliche Mitglieder der »Vereinten Patrioten« sagte vorige Woche der erste Angeklagte aus. Dieser beantwortete bereitwillig alle Fragen.

Ein Mitglied der Bundesregierung sollte entführt werden. »Merkel, Spahn, Lauterbach«, zählte der 55jährige Sven B. vor Gericht auf, »was weiß ich, was da noch dabei war.« Entschieden habe letztlich eine Umfrage auf Telegram. Welcher Politiker ist der unbeliebteste? »Am Ende war unser Karlchen der Führende«, so B. Also sollte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) live vor Fernsehkameras entführt werden. Doch bevor es so weit hätte kommen können, wurden B. und vier seiner mutmaßlichen Mitstreiter festgenommen.

B. lieferte am Donnerstag voriger Woche das erste Geständnis im Prozess gegen die »Vereinten Patrioten«, wie die Frankfurter Rundschau zuerst berichtete. Seit Mai findet der Prozess am Oberlandesgericht in Koblenz statt. B. muss sich mit vier weiteren Angeklagten wegen des Vorwurfs der Gründung und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und des Hochverrats verantworten. In der Anklageschrift gegen das Quintett heißt es: »Die Angeschuldigten schlossen sich spätestens Mitte Januar 2022 zu einer Gruppierung zusammen, die es sich zum Ziel gesetzt hatte, mittels Gewalt sowie zumindest unter Inkaufnahme von Todesopfern in Deutschland bürgerkriegsähnliche Zustände auszulösen und damit den Sturz der Bundesregierung und der parlamentarischen Demokratie herbeizuführen.«

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