Die extreme Rechte hat eine Online-Kampagne gegen den Pride Month initiiert

Für einen Monat stolz auf Deutschland sein

Den ganzen Juni über feiern in Deutschland LGBT-Menschen den Pride Month. Die extreme Rechte startete ihre eigene Kampagne dagegen.
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Der sogenannte Pride Month fasst allmählich Fuß in Deutschland. Die Idee ist, nicht nur jährlich eine große Pride Parade zu veranstalten, sondern diese einen Monat lang mit Aufklärungsveranstaltungen zum Thema LGBT zu begleiten. Marginalisierte Gruppen und zivilgesellschaftliche Initiativen arbeiten daran, dieses Vorhaben mit ­Leben zu erfüllen, zugleich ist der Pride Month aber auch eine Gelegenheit für größere Unternehmen, sich in Szene zu setzen. Die Integration des Pride Month in die corporate identity sorgt bisweilen für Belustigung oder Irrita­tion. Allerdings weist selbst die regenbogenfarbene Kommodifizierung, die Pride-Flaggen auf Adidas- und McDonald’s-Logos, doch zumindest auf eine gesteigerte gesellschaftliche Akzeptanz hin. Immerhin glauben die Unternehmen offenbar, dadurch mehr Turnschuhe und Burger verkaufen zu können, was zumindest kein schlechtes Zeichen ist.

Genau gegen diese wachsende Akzeptanz hat sich aber die extreme Rechte zusammengeschlossen. In den sozialen Medien lancierten Funktionäre der AfD und extrem rechte Netzaktivisten den Hashtag #Stolzmonat. Mit dem eingedeutschten, aber wortgleichen Hashtag und der deutschen Nationalflagge als Gegenentwurf zur Regen­bogensymbolik agitieren sie gegen den Pride Month. »Schwarz-rot-gold ist bunt genug« ist einer der bestimmenden Slogans der Kampagne, die zum 1. Juni begann – gleichzeitig also mit dem Pride Month. Ziel sei es, virtuelle Dauerpräsenz zu suggerieren, so das Rechercheportal Endstation rechts. Die Amadeu-Antonio-Stiftung wiederum beschreibt diese Aktionsform und Taktik als »metapolitische Social-Media-Manipulation«. Dabei solle »die organische Entstehung eines Trends, der von vielen Menschen getragen wird« vorgetäuscht werden.

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