Dan Orlowski von der Band Deli Girls macht äußerst transgressive Musik

Beat-Geballer mit Wutausbrüchen

Dem Wahnsinn der Außen- und Innenwelt versuchen die Deli Girls aus Brooklyn, deren einziges festes Mitglied mittlerweile Dan Orlowski ist, mit krassem Technopunk zu trotzen. Vor kurzem spielten sie ein Konzert ausgerechnet im beschaulichen Moers.

Es ist die Wut, die sie antreibt, sagt Dan ­Orlowski, und wenn man ihre Songs hört, zweifelt man keine Sekunde an dieser Aussage. »Die Wut ist initial, sie darf aber nicht nur Selbstzweck sein, sondern sie muss zu etwas anderem hinführen«, sagt die nichtbinärgeschlechtliche Sängerin (die im Englischen die Pronomen they und them benutzt) – oder besser Screamerin – der Band Deli Girls im Gespräch mit der Jungle World.

Deli Girls kommen aus Brooklyn und sind vor allem für ihre Live-Auftritte bekannt, die jedes Mal einer Abrissparty gleichen. Ihr Sound ist gezeichnet von schnellen, wummernden elektronischen Tönen, die einen fast an Gabba-Beats erinnern, dazu schreit oder »growlt« Dan Orlowski ihre Wut heraus, kehrt ihr Innerstes nach außen. Auf dem jüngsten Album, »Boss« von 2020, etwa singt Orlowski über den Kampf mit eigenen Dämonen oder selbstauferlegten ­Beschränkungen (»Kill the cop in your head«) oder mit Menschen, die jedes soziale Fehlverhalten mit ihrer psychischen Störung entschuldigen wollen (»Your diagnosis is not a loaded gun«).

Der Wahnsinn der Außen- und der Innenwelt sind die großen Themen der Deli Girls. Gegründet haben sie sich als Duo bereits 2013 in New York, zunächst gehörte dem Projekt neben Orlowski noch Ray Kelly an. Heutzutage arbeitet ­Orlowski als Kopf der Band mit verschiedenen Produzenten zusammen, unter anderem mit Dani Rev. Ihr Debütalbum »Evidence« veröffentlichten Deli Girls 2017, zwei Jahre später folgte »I Don’t Know How to Be Happy«, mit diesem Album wurden sie auch in ­Europa und Deutschland bekannter.

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