Influencer gegen Israel

He’s a ten, but he’s an antisemite

Der 19jährige Rashed al-Haddad aus Sanaa im Jemen ist ­Influencer im Dienste der Houthi-Milizen, seine Videos haben weltweit mehrere Millionen Zuschauer.

Der 19jährige Rashed al-Haddad aus Sanaa im Jemen ist ­Influencer im Dienste der Houthi-Milizen. Er inszeniert die Angriffe der Terroristen auf israelische Schiffe im Roten Meer auf Tiktok und Instagram als eine Art Hochglanzversion einer Online-Partie von Schiffeversenken. Passend zu der Parole »Houthis, Houthis, make us proud, turn another ship around«, die derzeit vermehrt auf Demonstrationen gegen Israel zu hören ist.

Al-Haddads Videos haben weltweit mehrere Millionen Zuschauer. Besonderen Zuspruch findet er für sein Aussehen, das ihm den Spitznamen »Tim-Houthi Chalamet« nach dem französischen Schauspieler Timothée Chalamet eingebracht hat.

»Houthis, Houthis, make us proud, turn another ship around«

Kaum jemand nimmt Anstoß an den verbreiteten Hassbotschaften. Der französischen Nachrichtenagentur AFP sagte al-Haddad, er habe mehrere Model-Angebote erhalten, ihm sei es aber wichtiger, seine Reichweite für das zu nutzen, was er »die palästinensische Sache« nennt: im Verständnis der Houthis also die Auslöschung Israels.

Die Houthis im Jemen werden vom Iran unterstützt. Nicht nur finanziell und mit Waffen, sondern auch bei der digitalen Kriegsführung um die Köpfe der Menschen. Unabhängige Medien haben sie in dem Teil des Jemens, den sie beherrschen, ausgeschaltet und bespielen dafür Internetseiten, Radio- und Fernsehsender mit ihrer Propaganda, zu der ­neben Nachrichten auch ein breites Unterhaltungsangebot gehört.

»Was im Internet passiert, ist unter ihrer Kontrolle«, sagt Terrorismusforscher Hans-Jakob Schindler der Frankfurter Rundschau. »Bei Social-Media-Aktivitäten stehen ­ihnen Iraner als Berater zu Seite. An technischer Expertise fehlt es nicht.«