Von wem sich die »Letzte Generation« nicht lossagt

Diese Generation, das Allerletzte

Was RAF, »Letzte Generation« und andere Möchtegern-Massenbewegungen gemeinsam haben: ein Problem mit Israel.
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Eigentlich sollte diese Kolumne von verschiedenen durchaus unterhaltsamen Aspekten rund um das Thema RAF handeln. Ein Fachmagazin mit dem Titel RAF und Hund zu gründen, läge zum Beispiel nahe, zumal Bild am Wochenende meldete, dass Daniela Klette womöglich gar keine Hundesteuer zahlte.

Oder von interessanten Experimenten zu berichten, die darin bestehen, mehr oder weniger gut gekleideten älteren Männern, die sich zum Beispiel an Supermarktkassen vorzudrängeln versuchen, Manieren beizubringen. Das klappt ganz wunderbar, wenn man ihnen fest in die Augen schaut und leise, aber ­bestimmt »Pass mal auf, Ernst-Volker (alternativ, je nach Alter: Burkhard), entweder du benimmst dich oder ich rufe auf der Stelle die Polizei« sagt.

Dass die »Letzte Generation« eine Schönwetter-Protestorganisation ist, war eigentlich schon länger klar.

Es ist sehr schön, daraufhin dabei zuzugucken, wie der männliche Drang, noch unverschämter zu werden, binnen Sekunden in sich zusammenfällt, wenn Ernst-Volker die Sache durchdacht hat. Denn ja, natürlich ist der jeweilige Typ mutmaßlich nicht bei der RAF, aber Lust, sich coram publico von schwerbewaffneten Einsatzkräften festnehmen zu lassen, die sich laut B.Z. selbst nach ­Ansicht von Kollegen benehmen »wie die Russen in Prag«, hat er selbstverständlich auch nicht.

Statt um Spaß mit der RAF geht es nun aber um die Letzte Generation. Dass die eine Schönwetter-Protestorganisation ist, war eigentlich schon länger klar, und so hätte man eigentlich nicht wirklich davon überrascht sein dürfen, dass diese Letzte-Generation-Leute pünktlich mit dem Ansteigen der Tempera­turen ins Frühlingshafte wieder damit beginnen, Letzte-Generation-Dinge zu tun.

Diesmal sollen Menschenmassen bestimmte Orte lahmlegen, und bis zum Herbst will man eine Massenbewegung sein, was allerdings schon im vergangenen Jahr nicht geklappt hat, aber der Drang nach Bedeutung und Beachtung ist halt nach wie vor stärker als der Sinn für die Realität.

Ebenso wie der Unwille, sich vom niederländischen Partner Extinction Rebellion NL zu distanzieren, der immer wieder durch Hass auf Israel auffällt. Wozu passt, dass das neueste US-Vorbild der Letzten Generation, Climate Defiance, sich ebenso israelfeindlich äußerte. Na dann.