Thomas von der Osten-Sacken

In der taz von heute erschien ein Essay von Samuel Salzborn über die Terroranschläge  des 11. Septembers als Beginn einer globalen antisemitischen Revolution, die sich gegen die Ideen des Westen richtet:

Eine Presseschau

Die kommende Offensive syrischer, russischer und iranischer Truppen in Idlib ist eine Katastrophe mit Ansage. Seit Monaten wird sie vorbereitet und nach Aleppo, Ghouta und Dera weiß auch jeder der Beteiligten, egal ob Angreifer, Verteidiger oder die Millionen betroffener Zivilisten, was sie erwartet.

Vor fünf Jahren diskutierten Senat und Abgeordnetenhaus in den USA, ob es nach dem massiven Giftgaseinsatz in den Ghoutas einem Militärschlag geben solle. Die Antwort ist bekannt. Heute erklären die USA eine Offensive in Idlib sei so lange in Ordnung, wie kein Giftgas eingesetzt wurde.

Dies forderte Kafranbel damals:

k

Unter dem neuen Kronprinzen Mohammad bin Salman versucht Saudi Arabien sich neu zu erfinden. Viel ist von Reformen die Rede, nur sind es Reformen, die von oben verordnet werden und Partizipation nicht vorsehen. Dazu gehört auch ein neues Selbstbild von Saudi Arabien als Nation. Madawi al-Rasheed berschreibt auf welchem Fundament dieses Nationalbewusstsein stehen soll und welche Widersprüche es aufweist:

Die USA senden eine Botschaft:

Lieber Bashar al-Assad, liebe Ayatollahs in Teheran, Vladimir Putin:

Wenn Ihr Idlib zurückerobern wollt, immerhin eine so genannnte Deeskaltionszone, ok. Faßbomben, zerstörte Schulen, Flüchtlinge ohne Ende, Verhaftete und Gefolterte. Ok.

Aber ohne Giftgaseinsatz! Ist das klar? Botschaft verstanden?

Ein offener Brief an den deutschen Außenminister

 

Sehr geehrter Herr Bundesaußenminister Heiko Maas,

wie ich lese, wollen Sie also, nachdem die USA angekündigt haben, ihre Zahlungen an das Palästinenserhilfswerk UNRWA einzustellen, als Bundesrepublik einspringen und Ihre Gelder erhöhen?

Da mobilisieren sie heute also gegen Rechts in Chemnitz und anderswo mit dem Hashtag: #wirsindmehr

Nun also springen Heiko Maas und die Bundesregierung auch für die UNRWA ein, der die USA gerade die Gelder streichen. Ein Wort der Kritik an diesem elenden UNRWA-Flüchtlingststaus, eine Bedingung zumindest Forderung nach Reform? Fehlanzeige.

Da das Drehbuch schon bei der gewaltsamen Beseitigung anderer so genannter Deeskaltionszonen in Syrien so erfolgreich war, findet es nun offenbar erneut für die geplante Eroberung von Idlib Anwendung.

Kaum wurde nach den tödlichen Messerstichen in Chemitz bekannt, dass die Polizei zwei junge Männder festgenommen hatte, die aus dem Irak und Syrien stammten, wussten in sozialen Medien unzählige Menschen über den Hintergrund der Tat Bescheid: das seien "arabo-islamische Jugendgangs" las man "arabische Gewaltmenschen" oder der Tote, Daniel Hilbig, sei Opfer einer islamistischen Gewalttat geworden.

Ein Statement auf Facebook:

„+++ Das Merkel-Regime hat uns zum Schlachten freigegeben – wehren sollen wir uns nicht+++

Es gibt eine Erfahrung aus Syrien: Immer wenn russische Medien enthüllen, die Opposition plane einen Gitgaseinsatz,setzte das Assad-Regime kurze Zeit später Giftgas ein.

Fast täglich werden neue Skandale um den Vorsitzenden der britischen Arbeiterpartei bekannt. Jeremy Corbyn scheint der Inbegriff des antiisraelischen Linken in Europa und benimmt sich auch so.

Das finden inzwischen auch Leute, die sich durchaus einem propalästinensischen Lager zurechnen. So etwa rechnet John Strawson mit Corbyns Nähe zur Hamas in einem Beitrag für die Times of Israel ab:

Weitgehend unbeachtet von der so genannten Weltöffentlichkeit geht der Bürgerkrieg im Jemen unvermindert weiter. Man hört mal etwas, wenn eine neue Offensive gestartet wird, die UN vor Choleraepidemien und Hunger warnt oder aus Schulbusse statt Gegner Ziele von Luftangriffen werden.