Von Tunis nach Teheran

Überall im Iran, vor allem aber in den kurdischen Gebieten herrscht Ausnahmezustand und mit äußerster Gewalt unterdrücken Sicherheitskräfte die Protestbewegung.

 

Durch meine Arbeit im Nahen Osten entwickelten sich in den letzten Jahrzehnten auch viele Kontakte in den Iran. Für sie alle ist es immer gefährlich, wenn bekannt wird, dass sie mit Ausländern kommunizieren, ganz besonders wenn es um Politik geht und diese Ausländer auch noch in engem Kontakt mit der iranischen Exilopposition stehen.

In Syrisch-Kurdistan eskaliert die Lage weiter:

Al-Monitor has learned that all US civilian staff, including diplomats, have been evacuated to Erbil, the capital of the Kurdistan Region of Iraq, as Turkey continues to target SDF assets as well as critical civilian infrastructure, notably oil installations, power plants and grain silos. Medical facilities have also been hit.

Die Eröffnung der Fußball-WM in Katar bot eine gute Möglichkeit zu einem Treffen zwischen dem ägyptischen und dem türkischen Präsidenten, das erfolgreich verlaufen sein soll.

 

Überraschend traf der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Rand der WM-Eröffnung am vergangenen Sonntag in Doha erstmals mit seinem ägyptischen Amtskollegen Abdel Fattah El-Sisi zusammen, was die Annäherung zwischen den beiden Ländern beschleunigen könnte.

In einem langen und lesenswerten Interview, das Al-Monitor mit dem Kommandeur der Syrian Democratic Forces (SDF) geführt hat, geht Mazlum Kobane auch auf die Anschläge in Istanbul ein, die ja der Auslöser für die jüngsten türkischen Angriffe waren.

Er spricht von einem Inside-Job:

Wenig verwunderlich angesichts der Proteste im Iran, aber diese Zahlen zeigen noch einmal, dass die überwältigende Mehrheit der Menschen im Iran den von der Islamischen Republik verhängten Kopftuchzwang ablehnt:

Der türkische Präsident hat angekündigt, weiterhin gegen die Kurden im Nordirak und in Nordsyrien militärisch vorzugehen und schließt eine Bodenoffensive nicht aus.

 

Nach türkischen Luftangriffen erklärte ein Sprecher der SDF heute, sie stellten vorläufig den Kampf den Islamischen Staat (IS) ein:

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Das iranische Regime hat militärische Einheiten in mehrheitlich von Kurden bewohnte Städte im Nordwesten von Iran verlegt und seinen Soldaten dort offenbar einen Schießbefehl erteilt. Die den iranischen Revolutionsgarden nahestehende Nachrichtenagentur Tasnim meldete am Montag, "Bodentruppen" wären im Einsatz, um die kurdisch geprägten Städte Bukan, Mahabad, Oschnaviyeh und Piranschahr zu "säubern". (...)

Mädchen und Frauen, die gegen das iranische Regime demonstrieren un von Sicherheitskräften fest genommen werden, müssen in Haftanstalten sexuellen Missbrauch und Belästigungen erleiden.

CNN hat mit Betroffenen gesprochen und einen längeren Hintergrundbericht veröffentlicht:

Viele der Sprengfallen werden durch einen einfachen Mechanismus ausgelöst und in Alltagsgegenstände eingebaut, denen vielfach Kinder zum Opfer fallen.

 

Vergangene Nacht hat es mehrere Raketenangriffe auf Einrichtungen der Demokratischen Partei Kurdistan-Iran (KDPI) und der Komala gegeben:

The Islamic Republic’s military crackdown on Kurdish regions can be construed as a new episode of escalating the unrest beyond Iran’s borders. 

Heute morgen erreichte mich diese Message aus dem Iran:

"The regime in Mahabad is committing crimes, please inform and tweet. Be the voice of Mahabad. Urgent Urgent. #Save_Mahabad"

Die Armee im Sudan regiert nach ihrem Putsch im Herbst 2021 das Land weiter. Immer wieder kommt es zu Massenprotesten und Forderungen nach einer zivilen Regierung.