Die Spannung steigt: der Kautionskrimi um Trump geht weiter

Zahlen und Lügen

Donald Trump soll Kaution bezahlen. Und zwar richtig viel. Für den amerikanischen Ex-Präsidenten nur ein weiterer Grund, wüste Lügen zu erzählen.
Das Medium Von

Es ist noch nicht so sehr lange her, dass man sozusagen gewohnheitsmäßig darauf hoffte, dass Trumps ­Lügen vielleicht doch eines Tages auffliegen würden. Natürlich konnte man damals nicht ahnen, wie sehr ­dieser herbeigesehnte Moment von Krieg und Terror überschattet werden würde, aber nun ist es so weit.

Was natürlich nicht heißt, dass nicht weiter gelogen wird, wie zum Beispiel über die angeblich einzigartige Höhe der vom ehemaligen US-Prä­sidenten zu hinterlegenden Summe, die beim Anrufen von Berufungs­gerichten fällig wird. Noch nie, so erzählen vor allem Trumps Söhne gern, wann immer sie im Fernsehen interviewt werden, habe jemand eine derart hohe Kaution hinterlegen müssen. Womit bewiesen sei, dass praktisch alles, was mit den Anklagen und Urteilen gegen Trump zu tun hat, einfach nur dazu da sei, ihn zum Schweigen zu bringen. Und ihn einzuschüchtern. Und sein Lebenswerk zu zerstören.

Am Montag dieser Woche wurde die im Fall Trumps zur Zahlung anstehende Summen auf ein Drittel reduziert.

Ein bisschen leidet diese Argumentation allerdings darunter, dass US-amerikanische Gerichte schon weitaus höhere Kautionszahlungen verlangt haben. Von Robert Durst zum Beispiel, dem mittlerweile als Doppelmörder verurteilten Mul­timillionär, gegen den 2004 ein Gerichtsverfahren eröffnet worden war, weil er verdächtig war, drei Jahre zuvor seinen Nachbarn umgebracht zu haben. Ein texanischer Richter hatte damals entschieden, dass die Kaution drei Milliarden ­Dollar betrage – später wurde diese Summe jedoch auf 450.000 Dollar ­reduziert. Ebenfalls in Texas wurde 2017 die Kaution für einen Mord­verdächtigen namens Antonio Marquis W. auf vier Milliarden Dollar festgesetzt, kurze Zeit später aber auf 151.000 Dollar verringert.

Am Montag dieser Woche wurde die im Fall Trumps zur Zahlung anstehende Summen auf ein Drittel reduziert, was den Mann natürlich nicht ­davon abhielt, umgehend im Fernsehen aufzutreten und wüste Lügen über die Staatsanwaltschaft sowie die allgemeine Unverschämtheit der Welt und insbesondere der Demokraten ihm gegenüber und dies und das zu erzählen. Es bleibt interessant.